Der Historiker Wolfgang Benz hat den Zeitpunkt des Besuchs von Bundeskanzlerin Merkel in der KZ-Gedenkstätte Dachau mitten im Wahlkampf kritisiert. „Da gäbe es andere, weniger provinzielle, weniger verschämte Gelegenheiten“, sagte Benz im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, radioWelt am Morgen). Es mache einen beiläufigen Eindruck, „wenn man, kurz bevor man dann ins Festzelt zum Wahlkampf geht, noch den Kranz niederlegt und Betroffenheit äußert“, so Benz. „Das ist ein bisschen wenig und das ist sehr, sehr spät.“
Die Politik empfinde das KZ Dachau offenbar als „Unort, an den man besser nicht geht“, sagte Benz, der jahrelang das Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin geleitet hat. „Man schaut weg und regiert lieber wichtigere Sachen.“
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