Nun dominiert nicht mehr der narzisstische Macho Trump die Nachrichten, sondern eine fast zwei Jahrzehnte jüngere Schwarze Frau. Sie setzt auf Freude und Zuversicht, während er düstere Untergangsszenarien malt und wilde Racheschwüre ausstößt. Mit einem Mal wirkt der 78-Jährige, der seit acht Jahren dieselbe Platte in immer höherer Umdrehungszahl abspielt, alt und ermüdend. Das alles garantiert Harris keinen Wahlsieg. Ihre politischen Flitterwochen könnten bald nach dem Parteitag zu Ende gehen. Dann ist der Überraschungseffekt verbraucht, und Fragen vor allem nach ihrem recht dünnen Programm dürften lauter werden. Bis zur Wahl sind es noch elf Wochen. Die Entwicklung seit der desaströsen TV-Debatte zwischen Trump und Biden belegt, wie viel in einer solchen Zeitspanne passieren kann. Doch eines hat die gut gelaunte Kandidatin erreicht: Sie hat Trump aus seiner Komfortzone vertrieben. Seine Umfragewerte sinken. Aus der Defensive bekommt der Republikaner seine Gegnerin nicht zu packen.
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