Der Deutsche Bundestag hat heute den Antrag der
christlich-liberalen Koalition „Fischartenschutz voranbringen –
Vordringliche Maßnahmen für ein Kormoranmanagement“ abschließend in
2./3. Lesung beraten. Darin werden unter anderem ein europaweiter
Aktionsplan Kormoran und eine Harmonisierung der Kormoranverordnungen
der Bundesländer gefordert. Dazu erklären der Vorsitzende der
Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp, und der
zuständige Berichterstatter, Cajus Caesar:
„Die christlich-liberale Koalition im Bundestag sieht aufgrund der
wachsenden Kormoran-Populationen und deren Folgen für die
Fischbestände dringenden Handlungsbedarf beim Management der
Kormoran-Bestände. Wir fordern, endlich wirksame Maßnahmen zu
ergreifen, unter anderem einen europaweiten Aktionsplan Kormoran und
eine Harmonisierung der Kormoranverordnungen der Bundesländer.
Durch das starke Anwachsen der Kormoran-Bestände ist der Fraßdruck
auf die Fischbestände enorm angewachsen. Dies hat gravierende
Auswirkungen auf die gesamte natürliche Fischfauna. Bedroht sind aber
vor allem kleinere Fischarten. Ein ausgewogener Kormoranbestand dient
zudem der Erhaltung von Artenvielfalt, die nicht nur in den größeren
Gewässern, sondern auch in zahlreichen kleineren Bachläufen mit hoher
Wasserqualität durch den Kormoran gefährdet ist. In manchen Gewässern
ist die Verjüngung und Aufrechterhaltung des Fischbestandes stark
gefährdet. Wirtschaftlich geschädigt werden dadurch nicht nur
Berufsfischer und Angler an natürlichen Gewässern, sondern auch
Teichwirte und Fischzüchter an Aquakulturanlagen.
Alle vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen der letzten
Jahre zeigen, dass der Kormoran keine gefährdete Vogelart ist und
einen wesentlichen negativen Einfluss auf die natürliche Fischfauna
und die Binnenfischerei und Angelwirtschaft hat.
Wir sind daher sehr froh darüber, dass wir heute die Beratungen
über den Antrag der christlich-liberalen Koalition abschließen
können. Wir begrüßen es auch, dass sich die Länder-Agrarminister auf
ihrer Herbsttagung ebenfalls mit der Frage des Kormoranmanagements
befasst haben.
Es ist absolut unseriös, wenn einzelne Natur- oder
Tierschutzverbände nun versuchen, mit Horrorszenarien gegen unseren
Antrag Stimmung zu machen und Denkverbote zu erteilen. Wissenschaft
und Praxis sind da bereits weiter: Fachleuten ist längst klar, dass
lokale Abschüsse nicht zur langfristigen Lösung beitragen. Diese
werden nachweislich sehr schnell wieder durch Zuwanderung
kompensiert. Notwendig sind vielmehr koordinierte Maßnahmen, die
neben gezielter Vergrämung hauptsächlich eine Minderung des
Bruterfolges zum Ziel haben. Hier müssen wir ansetzen und das sehr
bald.“
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