Im Monat Dezember gibt es in Bayern eine Menge alte Bräuche und Traditionen


 
Brauch Nummer 1: der Adventskalender:

Wussten Sie zum Beispiel, dass der Adventskalender eine bayerische Erfindung ist?
Er ist heute ein fester Bestandteil bei allen Kindern in der Adventszeit. Als sich Weihnachten im 19. Jahrhundert langsam zum Familienfest mauserte, versuchte man den Kindern die Wartezeit auf das Fest zu verkürzen. Manche legten jeden Tag einen weiteren Strohhalm zum Jesuskind in die Krippe, damit es weich schlafen konnte. Andere Kinder machten 24 Kreidestriche an die Wände.
Erst 1908, hat Gerhard Lang, den ersten bedruckten Adventskalender erfunden. Er ließ seine Idee nicht patentieren und so gab es in den Folgejahren immer mehr Menschen die einen Adventskalender herausbrachten.

Brauch Nummer 2: Am 4. Dezember ist Barbaratag:

Die heilige Barbara, soll in der heutigen Türkei gelebt haben. Sie war wunderschön und klug. Der Vater wollte sie schnellstmöglich verheiraten, sie aber ist zum Christentum übergetreten und wollte unverheiratet bleiben. Der Vater ließ sie daraufhin in einem Turm sperren und später hat er sie angeblich sogar selbst enthauptet. Die heilige Barbara wird als Nothelferin verehrt und gilt als Beistand für die Sterbenden.
Am 4. Dezember, werden Zweige von Obstbäumen in Vasen gestellt, die dann an Weihnachten blühen und Glück fürs kommende Jahr bringen sollen.

Brauch Nummer 3: Der heilige Nikolaus und der Krampus:

Der historische Nikolaus, soll schon als Kind ein großes Herz gehabt haben und stammt ursprünglich aus Kleinasien. Später wurde er Bischof von Myra. Als Bischof vollbrachte er eine Menge guter Taten. Er starb am 6. Dezember (um 342). Der Brauch des Nikolausfestes geht auf Klosterschüler zurück. Während der Bischofsspiele im Mittelalter, ernannten Sie einen der Kameraden zum Bischof und zogen dann bettelnd durch die Straßen. Daher kommt auch der Brauch, dass Kinder an Nikolaus kleine Geschenke bekommen. Dier Krampuse, in vielen Gegenden auch als Knecht Ruprechte bekannt, waren übrigens die finsteren Begleiter des Nikolaus.

Brauch Nummer 4: Die Luciennacht am 13. Dezember:

Die Nacht am 13. Dezember gilt als die längste Nacht des Jahres. Nach altem Volksglauben bedrohen da Dämonen und böse Geister die Menschen. Bevor der gregorianische Kalender eingeführt wurde, war es das Fest der heiligen Lucia und die Wintersonnwende. Die heilige Lucia gilt als Lichterheilige, da nach dem 13. Dezember die Tage wieder länger werden.
In Fürstenfeldbruck basteln Kinder bis heute, kleine Laternenhäuschen, die sie zur Amperbrücke bringen. Dort werden Sie gesegnet, angezündet und auf den Fluss geschickt.

Brauch Nummer 5: Die Perchten – gruselige Schreckensgestalten im Winter:

Uralt ist die Tradition, als Perchten oder Klausen verkleidet durch die Straßen zu ziehen. Obwohl sie schaurig aussehen, sollen Sie Glück und Segen bringen. Woher der Braucht stammt ist leider nicht mehr nachzuvollziehen – manche sagen er geht auf die Kelten zurück. Die Kostüme werden bis heute in mühevoller Handarbeit selbst hergestellt. Es gibt im Alpenraum und im Bayerischen Wald extra Vereine für dieses Brauchtum.
Besonders eindrucksvoll zeigen sich die Perchten jedes Jahr beim Klausentreiben in Börwang (Allgäu). Rund 18.000 Zuschauer besuchen jährlich das Spektakel.

Brauch Nummer 6: Die Weihnachts- und Christkindelmärkte:

Spätesten am ersten Advent eröffnen die Weihnachts- und Christkindelmärkte ihre Pforten. Bereits im Mittelalter gab es Vorläufer der heutigen Märkte. Zu Beginn der kalten Jahreszeit deckten sich die Menschen dort mit Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen ein, um den Winter gut zu überstehen. Seit dem 20. Jahrhundert gehören die Weihnachtsmärkte zu einem festen Bestandteil der Vorweihnachtszeit. Sie versüßen die Wartezeit auf das große Fest. Glitzernder Baumschmuck, traditionelles Kunsthandwerk, Lebkuchen, Bratwürste, Glühwein, Nüsse, Weihnachtslieder und lebende Krippen, sorgen schon vor dem Fest für eine zauberhafte Stimmung.

Der Christkindelmarkt in Bad Tölz, in der historischen Marktstraße:
Als einer schönsten Christkindlesmärkte in Bayern gilt der Tölzer Weihnachtsmarkt. Ab dem 27. November kann man dort nach Herzenslust schlemmem und einkaufen. Auf der historischen Marktstraße sind über 50 adventlich geschmückten Holzhäuschen aufgebaut. Es duftet verführerisch nach Mandeln, Bratäpfeln und Zimt. Die umliegenden Häuser erstrahlen im warmen Lichterglanz und am alten Marienbrunnen dreht ein nostalgisches Karussell für Kinder langsam seine Runden. Besinnliche Blasmusik steht ebenfalls täglich auf dem Programm.