Kiew scheint die Debatte über das Manifest in der SPD nicht zu beunruhigen. Schließlich diskutieren die Verbündeten seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine darüber, wie sie das Land unterstützen sollen. Also veröffentlichte die Regierung Selenskyi die Zahl von etwa einer Millionen russischer Soldaten, was die hohen Verluste Moskaus dokumentieren sollte. Und bedankte sich für die weitere Militärhilfe, die der deutsche Verteidigungsminister in Aussicht stellte. Boris Pistorius hingegen ließ kein gutes Haar an dem Papier seiner Parteikollegen. Das legt den Verdacht nahe, dass die Debatte mehr mit den eigenen Befindlichkeiten zu tun hat. Solange diese Diskussion eher therapeutisch wirkt, weil vieles aufzuarbeiten ist, solange ist es hilfreich. Erst wenn die Strategie in Frage gestellt wird, wird es dramatisch. Danach sieht es nicht aus. Schwarz-Rot will mit den anderen Alliierten der Ukraine weiter beistehen und versuchen, mit dem Autokraten Wladimir Putin zu sprechen.
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