Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg: Immobilien günstiger als eine Tasse Espresso

Magdeburg, 27.05.2015. „In Italien gibt es tatsächlich Gegenden, in denen mache
Immobilien günstiger sind, als eine Tasse Espresso“, sagt Immobilienexperte
Thomas Filor aus Magdeburg. Demnach kann man in drei dünn besiedelten
italienischen Regionen, also Geisterstädten, eine Immobilie auf dem Land für nur
einen Euro erwerben. Unterdessen hoffen die Bürgermeister mit den günstigen
Immobilien mehr Menschen in ihre aussterbenden Gemeinden zu locken und
versprechen atemberaubende Blicke auf Sehenswürdigkeiten wie den Ätna-Vulkan,
saubere Luft oder dichte Wälder. Ihr größtes Interesse besteht darin, die Städte
wieder zu bevölkern. „Vereinzelte Häuser werden sogar für umsonst abgeboten“,
so Filor weiter. „Wer aber hofft ein Traumhaus für lediglich einen Euro erwerben
und sich zurück lehnen zu können liegt leider falsch.“ So verpflichten sich Käufer,
das Haus in Höhe von mindestens 25.000 Euro zu renovieren – und das fällt
einiges an Arbeit an. Die Immobilien sind oft stark renovierungsbedürftig, man
könnte sie fast schon als Ruinen bezeichnen.

Einheimische nennen die günstigen Häuser „pagliarole“. Es handelt sich um
zweistöckige Steingebäude mit einer Fläche von rund 100 Quadratmetern, die im
19 Jahrhundert erbaut wurden. Eine Zeit, zu der die bäuerlichen Familien im
oberen und ihre Tiere im unteren Stock wohnten. Die Häuser verfügen über zwei
Eingänge, ein typisch sizilianischer Stil. Thomas Filor sagt, dass Lecca nei Marsi
ein gutes Beispiel für eine solche Geisterstadt sei: Im Jahr 1915 ereignete sich
hier ein schweres Erdbeben und immer mehr Menschen verließen den Ort. Der
Bürgermeister Gianluca de Angelis ist bestrebt, die Stadt wieder aufzubauen und
zu verhindern, ein Ort mit so zahlreichen historischen Bauten ausstirbt: „Ich will,
dass vor allem junge Familien zurückkommen“. In Lecca nei Marsi werden
schließlich ganze Wohnstätten mit Gärten verkauft.