Magdeburg, 11.09.2013. Seit dem Frühjahr hat sich einiges
auf dem Immobilienmarkt verändert. Die Zeit des günstigen
Baugeldes scheint sich dem Ende zu neigen, denn der
Hypothekenzins steigt wieder. Gleichzeitig steigen auch die
Immobilienpreise. Der Traum vom Eigenheim ist verständlich
– aber auch nicht immer einfach zu realisieren.
Das historische, deutsche Zinstief macht den Kauf von
Immobilien attraktiv. Vor allem in Großstädten wird
Wohneigentum immer teurer, ein Ende des Aufwärtstrends ist
nicht in Sicht. Dank historisch niedriger Zinsen für Hypotheken
konnten Käufer ihr Eigenheim bislang aber wenigstens sehr
günstig finanzieren.
Doch seit Amerikas Notenbankchef Ben Bernanke im Mai
andeutete, die Notenpresse allmählich etwas langsamer
rotieren zu lassen, gehen die Zinsen wieder nach oben, betont
Immobilienexperte Thomas Filor. Die Folgen bekommen
Käufer in Deutschland zu spüren, die die eigenen vier Wände
per Kredit finanzieren. Noch im Frühjahr kostete Baugeld mit
zehn Jahren Laufzeit im Schnitt 2,31 Prozent. Seither ist der
Zins auf 2,76 Prozent geklettert.
Experten schätzen, dass der Preis fürs Baugeld bis Ende 2014
auf 3,0 bis 3,5 Prozent steigen wird. Ewig werden die
Hypotheken-Zinsen nicht auf dem aktuellen Schnäppchen-
Niveau verharren. Doch auch ein rapider Anstieg ist zunächst
unwahrscheinlich. Denn die Europäische Zentralbank (EZB) hat
den Leitzins auf das Rekordtief von 0,5 Prozent gesenkt und
angekündigt, ihn „für längere Zeit auf dem aktuellen oder
einem niedrigeren Niveau“ zu halten.
„Die wirtschaftliche Situation in Europa und die Aussagen der
EZB deuten darauf hin, dass Baufinanzierungen in
Deutschland weiterhin höchst attraktiv bleiben“, bestätigt Filor.
Außerdem, fügt er hinzu: „Der Run auf Immobilien in
Deutschland wird bestehen bleiben. Immer mehr Deutsche
kaufen eine Wohnung oder ein Haus. Immobilien als
Geldanlage erfreuen sich hier in Deutschland ungebremster
Beliebtheit.“ Dies sei nicht unbegründet, denn laut Stiftung
Warentest sei die Chance groß, dass sich ein
Immobilienerwerb langfristig rechnet. Infolge der Zunahme
von Interessenten nimmt auch das Transaktionsvolumen auf
dem Immobilienmarkt weiter zu. Im vergangenen Jahr lag
dieses bei 36 Milliarden Euro und somit auf dem höchsten
Stand seit 2007.