Immobilienexperte Thomas Filor: Drohende Wohnungsnot bei altersgerechten Wohnungen

Magdeburg, 14.08.2014. Um die Grundlage für barrierefreie
Wohnungen und Häuser zu schaffen, müssen viele Faktoren
beachtet werden: Sind ein Fahrstuhl, bodengleiche Duschen
im Bad, breite Türen für Rollschuhfahrer vorhanden? Im
Idealfall ja, doch nur zwei Prozent der bundesweit 41 Millionen
Wohnungen verfügen über entsprechende Standards für
behinderte oder ältere Menschen. Laut einer aktuellen Studie
des Bundesamtes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
müssten bei 92 Prozent der von Senioren bewohnten
Immobilie Maßnahmen erfolgen.

„Demnach gibt es bei den elf Millionen Seniorenhaushalten
nur 570.000 barrierearme Wohneinheiten“, erklärt der
Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg. Hierfür gibt
es unterschiedlichste Gründe. Monetäre stehen für die
drohende Wohnungsnot jedoch im Vordergrund.
Handlungsbedarf ist im Hinblick auf die Schaffung
altersgerechter Wohnungen überfällig.

„Der Bedarf an alters- und behindertengerechten Immobilien
wird sogar erheblich zunehmen“, weiß Filor. Die Menschen in
Deutschland werden – wie in allen sogenannten zivilisierten
Ländern – immer älter. Parallel dazu wächst die Zahl der
Haushalte, da immer mehr ältere Menschen alleine leben. Der
Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung liegt
derzeit bei 21 Prozent und wird bis 2025 nochmals um zwei
bis drei Prozentpunkte steigen.

Im Jahr 2060 wird er von Fachleuten bereits auf über 30
Prozent hochgerechnet. „Wohnungsgesellschaften ist diese
wichtige Entwicklung bewusst, sodass sie beginnen, ihr
Portfolio anzupassen“, so Filor weiter. Unterdessen nimmt der
Mangel an barrierefreien Wohnungen jedoch zu und die
alternde Mieterschaft nähert sich einer Wohnungsnot.
Zumindest dann, wenn sie situationsgemäß leben möchte.
„Das Angebot an altersgerechten Wohnungen sollte bis zum
Jahr 2020 auf drei Millionen Wohnungen steigen“, so
Immobilienexperte Filor.

Zukünftig notwendig sind verstärkte steuerliche Unterstützung
und Zuschüsse für Rentner mit geringem Einkommen. „Die
Versorgung der Bevölkerung mit bezahlbarem und
altersgerechtem Wohnraum sowie Betreuungs- und
Pflegeangeboten in den Wohnvierteln ist eine
Schlüsselfunktion für die Gesellschaft und somit für die
Immobilienbranche“, betont Filor. Doch die für diesen Umbau
der Bestände bzw. beim Neubau von Wohnungen zu
leistenden Investitionen gehen weit über die normal üblichen
Investitionszyklen hinaus. „Diese Entwicklung repräsentiert die
Überforderung der Leistungsfähigkeit sowohl von Vermietern
und Mietern“, so der Immobilienexperte Thomas Filor.