Magdeburg, 08.04.2015. Die Ergebnisse des europaweiten „Eurostudent Reports“
belegen: Die Wohnsituation von europäischen Studenten unterscheidet sich in den
jeweiligen Ländern erheblich. Dementsprechend unterschiedlich gestaltet sich auch
der Alltag der jungen Menschen. „Auch wenn die Politik schon seit Jahren einen
einheitlichen, europäischen Hochschulraum anstrebt, sagen vor allem die
Wohnsituationen eine Menge über die jeweiligen Länder aus“, erklärt
Immobilienexperte Thomas Filor. In Deutschlands Universitätsstädten ist es völlig
normal in einer Wohngemeinschaft zu leben. „Die WG ist in den vergangenen
Jahren zur Selbstverständlichkeit geworden. Single-Wohnungen sind zu teuer,
Studentenwohnheime fast immer voll und bei den Eltern wollen die wenigsten
Deutschen wohnen“, so Thomas Filor weiter. Auch in Irland und der Slowakei ist
die Wohngemeinschaft die am meisten verbreitete studentische Wohnform.
Hingegen verhält es sich in Italien ganz anders: Nur 16 Prozent der italienischen
Studenten kennen das WG-Leben. Ganze 75 Prozent leben noch bei ihren Eltern.
„Ein Grund dafür ist die Seltenheit von Wohnheimen in Italien. Außerdem gibt es
kaum kleine Wohnungen, diese weisen horrende Mietkosten auf“, bestätigt Filor.
Entsprechend überrascht sind deutsche Studenten, die ein Auslandssemester in
Italien verbringen. So verschwinden ihre Mitstudenten nach den Seminaren sofort
nach Hause und lassen sich auch in typischen Studentenkneipen eher weniger
blicken – und die Auslandsstudenten bleiben teilweise nur unter sich. In
Deutschland leben nur 24 Prozent der Studenten noch bei ihren Eltern. Schließlich
findet man die größten Individualisten unter den Studenten offensichtlich in
Frankreich: Ganze 37 Prozent der jungen Franzosen wohnen nämlich alleine. Eine
Quote, an die nur Finnland (36 Prozent) und Österreich (30 Prozent)
herankommen.
Vergangene Woche gab das Bundesbauministerium bekannt, den Bau zusätzlicher
Studierendenwohnungen in Deutschland mit mehr als 40 Millionen Euro zu fördern.
„Trotz der stetig steigenden Studierendenzahlen hierzulande, scheuen sich nach
wie vor viele Investoren in studentischen Wohnraum zu investieren“, beschreibt
Immobilienexperte Thomas Filor die Situation.