Immobilienexperte Thomas Filor: Metropolen-Preise oft überteuert

Magdeburg, 28.11.2013. Die Immobilienpreise für
Wohnungen und Häuser in Deutschland steigen stetig.
Besonders in den Großstädten wird es immer schwieriger eine
bezahlbare Immobilie zu finden.

Laut Angaben der Bundesbank sind die Immobilienpreise in
Deutschlands Städten so stark gestiegen, dass der Wohnraum
als vollkommen überteuert gilt. Es könne „gegenwärtig
Überbewertungen zwischen fünf und zehn Prozent geben.“

In Großstädten wie Hamburg, Frankfurt am Main, München
oder Köln lägen die Immobilienpreise sogar bis zu 20 Prozent
über dem Niveau, das mit ökonomischen Faktoren erklärbar
sei.

„In einer deutschen Großstadt eine günstige Wohnung zu
finden, gleicht mittlerweile dem Gewinn eines Sechsers im
Lotto,“ bestätigt Immobilienexperte Thomas Filor. „Aktuell
gibt es in Deutschland ein deutliches Mietpreisgefälle zwischen
Großstädten und eher ländlichen Regionen.“

Im Monatsbericht der Bundesbank heißt es, eine
flächendeckende Überteuerung auf dem Markt für
Wohnimmobilien in Deutschland sei zwar noch „nicht zu
erkennen“. Jedoch habe es in den vergangenen Jahren in
Ballungsräumen Preissteigerungen für Wohnungen und
Häuser gegeben, die sich „fundamental nur noch schwer
rechtfertigen lassen“. Wohnimmobilien hätten sich seit 2010
um durchschnittlich 8,25 Prozent verteuert. In größeren
Städten seien die Preise für Geschosswohnungen sogar um
über ein Viertel gestiegen.

Hintergrund des Preisanstiegs bei Immobilien sei, dass
Wohnungen und Häuser in Deutschland in den vergangenen
Jahren massiv an Attraktivität als Geldanlage gewonnen
hätten, hieß es im Monatsbericht der Bundesbank. Nach dem
Platzen von Immobilienblasen wie in den USA oder Spanien
hätten ausländische Investoren den deutschen Häusermarkt
für sich entdeckt. Auch bei Privatanlegern habe sich in den
vergangenen Jahren die Auffassung verstärkt durchgesetzt,
dass sich Vermögen am besten mit Immobilieneigentum
sichern lasse.

„Die goldenen Zeiten, in denen eine Rendite von 20 Prozent
und mehr als garantiert galt, sind zwar vorbei, doch die
Gewinnaussichten sind immer noch sehr hoch, vor allem in
Anbetracht der niedrigen Zinsen. Das wieder erstarkte
Interesse an Deutschlands Immobilienmarkt resultiert zum
einen aus dem mangelnden Angebot der anderen Märkte.
Außerdem ist die deutsche Wirtschaft sehr stabil, was
zusätzlich Käufer anlockt,“ betont Thomas Filor.

Trotz der Entwicklungen sprach sich die Bundesbank gegen
sogenannte Mietpreisbremsen aus, wie sie in den
vergangenen Monaten immer wieder von Politikern diskutiert
wurden. Es würden nur mehr neue Mehrfamilienhäuser gebaut,
wenn Investoren dauerhaft „genug Renditepotenzial“ in der
Vermietung von Wohnraum sähen, warnte die Bundesbank.