Magdeburg, 22.07.2014. Spekulationen über neue Start- und
Landebahnen auf Flugplätzen oder Änderungen der
Einflugschneise erhitzen meist die Gemüter der Bürger.
Ähnlich verhält es sich mit dem Neubau von Schienen oder
Windkraftanlagen. „Das gängige Argument während der
Proteste: Durch den Lärm der Maschinen verlieren die
Eigenheime und Eigentumswohnungen ihren Wert, da
niemand mehr in solch einer Region leben will“, meint
Immobilienexperte Thomas Filor.
Aktuelle Studien aus Deutschland und der Schweiz widerlegen
diese Angst: Demnach sinkt der Wert von Häusern im Umfeld
trotz möglicher Umweltbelastungen nicht – sondern er steigt.
„Ein Eingreifen ins Lebensumfeld wird von vielen Eigentümern
als Angriff auf den monetären Wert ihrer Immobilie gesehen“,
erklärt Thomas Filor. Doch beide Untersuchungen beweisen,
dass weder Fluglärm noch Windkraftanlagen den
Immobilienwert langfristig schmälern. Ganz im Gegenteil: Im
Idealfall können Flughafenerweiterungen sogar, trotz
steigender Zahl von Starts und Landungen, dazu führen, dass
umlegende Immobilien Wertezuwachs erzielen.
„Lärmemissionen haben eine viel geringere Auswirkung auf
den Immobilienwert, als allgemein befürchtet“, so Filor weiter.
„Vielmehr wird die Wertentwicklung von Eigenheimen und
Eigentumswohnungen von ökonomischen und demografischen
Einflüssen dominiert.“ Und das bedeutet nun mal, dass
Immobilien in der Nähe „des Lebens“ gefragter sind als „ab
vom Schuss“.
Ein Beispiel für die Schweizer Studie war die Goldküste, der
von der Mittags- und Abendsonne beschienenen Ostseite des
Zürichsees. Als 2003 für den Flughafen Zürich eine neue
Einflugschneise aus Süden über den See hinweg eingerichtet
wurde, gründeten besorgte Anwohner Bürgerinitiativen. Doch
die Sorge über den Fluglärm erwies sich nicht nur als
unbegründet; in der vergangenen Dekade verzeichneten die
Immobilien am Zürichsee die stärksten Wertzuwächse in der
gesamten Schweiz. Nicht umsonst zählt dieser Ort zu den
begehrtesten und teuersten Wohnlagen des Landes.
Auch Deutschland verzeichnet rund um die großen Flughäfen
deutliche Preiszuwächse bei Wohnimmobilien. „Flughäfen
kurbeln die Wirtschaft an, die bieten Arbeitsplätze und
befriedigen langfristig die Mobilitätsbedürfnisse des
Menschen“, betont Immobilienexperte Thomas Filor. Immer
mehr Menschen aus den verschiedensten Brachen müssen
regelmäßig fliegen, um ihre Arbeit antreten zu können. Diese
Vielzahl favorisiert das Wohnen in Flughafennähe, um sich die
Anfahrtswege zu sparen.
„Selbst in Berlin und Brandenburg steigen die
Immobilienpreise rund um den BBI, obwohl die Fertigstellung
noch völlig unklar ist“, so Filor.