Immobilienexperte Thomas Filor: Preisexplosion bei Immobilien hält an

Magdeburg, 14.02.2014. Der deutsche Immobilienmarkt
kennt derzeit keinen Halt. Vor allem in Berlin und den
westlichen Ballungsgebieten wird Wohnraum immer teurer. Für
2014 heißt es: Fünf Prozent mehr für Neubauwohnungen.

Laut einer Studie des Instituts für Immobilienwirtschaft der
Universität Regensburg (IREBS) im Auftrag der Deutschen
Bank wird sich der Preisanstieg bei Immobilien auch in diesem
Jahr fortsetzen. Demnach könne 2014 der Preis von
Einfamilienhäusern im Schnitt um drei Prozent und der von
Neubauwohnungen um fünf Prozent steigen. Anhaltend
günstige Bauzinsen und die weiterhin hohe Nachfrage nach
Immobilien tragen zu dieser Entwicklung bei. Die Studie zeigt,
dass der deutsche Wohnimmobilienmarkt zwar Züge eines
Booms hätte – eine Immobilienblase aber nicht in Sicht sei.
Die Studie sieht sogar eine Normalisierung: Da gleichzeitig die
Einkommen anzogen und die Zinsen sanken, sei die
Finanzierung von Immobilien für private Haushalte nach wie
vor bezahlbar, erklärten die Experten. Das gelte für
Deutschland insgesamt, aber deutlich weniger für
westdeutsche Ballungsräume und Berlin. Demografische,
gesamtwirtschaftliche und finanzielle Gründe führten seit
Anfang 2008 dazu, dass die Haus- und Wohnungspreise in
Deutschland preisbereinigt um rund drei Prozent jährlich
stiegen, meint Tobias Just von der Universität Regensburg.

Immobilienexperte Thomas Filor erachtet mehrere Faktoren
als preissteigernd: „Die Zahl der Beschäftigung ist deutlich
gestiegen, hinzu kommen die niedrigen Kreditzinsen, die
enorme Urbanisierung und Zuwanderung nach Deutschland.
Die unsichere Situation an den Finanzmärkten tut ihr Übriges.“
Immobilien seien sinnbildlich der „Rettungsanker“ inmitten
der Krise.

Eine Immobilienblase müssen wir trotz allem wohl nicht
befürchten, so die Studie. Deutschland erfülle nicht die
typischen Anzeichen dafür: lockere Kreditvergabe, eine
Überhitzung der Wirtschaft oder ein Auseinanderlaufen von
Preis- und Mietentwicklung seien nicht zu erkennen. Schließlich
betont die Studie, dass das reale Kreditwachstum in
Deutschland sehr moderat verläuft und weit entfernt sei von
einer Preisdynamik wie in Südeuropa oder den USA vor der
Finanzkrise.