Magdeburg,20.08.2014. Der Schweizer Versicherer Swiss Life
strebt Großes im deutschen Immobilienmarkt an und hat
eines der größten Unternehmen der Branche gekauft. Hierauf
macht der Immobilienexperte Thomas Filor aufmerksam.
Für 210 Millionen Euro erwarben die Schweizer den
Immobiliendienstleister Corpus Sireo, der Immobilien im Wert
von 16 Milliarden Euro verwaltet, viele Großprojekte betreut
und vermittelt. Das in Köln ansässige Unternehmen soll
rückwirkend zum 1. Januar 2014 übernommen werden. Corpus
Sireo ist mit seinen 550 Mitarbeitern an elf Standorten und
einem Jahresumsatz von 160 Millionen Euro einer der größten
deutschen Immobiliendienstleister. Durch die Übernahme
durch Swiss Life soll Corpus Sireo nun wieder verstärkt als Co-
Investor in Immobilienprojekte einsteigen.
„Finanzfirmen haben ein immer stärkeres Interesse sich im
deutschen Immobiliengeschäft zu etablieren“, weiß
Immobilienexperte Thomas Filor. Die niedrigen Zinsen und
der Immobilienboom machten Deutschland sehr attraktiv für
ausländische Anleger. Swiss Life könnte damit zu einem der
führenden Immobilienverwalter in Deutschland werden. Bereits
in der deutschen Immobilienbranche aktiv sind die
französische Großbank BNP Paribas, die Deutsche Bank als
Maklerhaus und Vermögensverwalter, sowie die Allianz. „Das
starke Engagement ausländischer Investoren belegt einmal
mehr wie krisensicher der deutsche Immobilienmarkt gilt“,
bestätigt Filor. Die Übernahme von Corpus Sireo ist nicht die
erste größere Investition von Swiss Life in Deutschland: Ende
2008 waren sie in den von Carsten Maschmeyer gegründeten
Hannoveraner Finanzdienstleister AWD eingestiegen.
Swiss Life profitiert vom florierenden Geschäft mit der
betrieblichen Altersvorsorge in der Schweiz. Laut
Unternehmenssprechern stiegen die Prämieneinnahmen in
der Schweiz im ersten Halbjahr um zwölf Prozent auf 6,6
Milliarden Franken. Insgesamt kletterten die
Prämieneinnahmen des Konzerns allerdings nur um vier
Prozent auf 10,8 Milliarden Franken (8,9 Milliarden Euro).
Währungsbereinigt betrug der Anstieg fünf Prozent. Der
Gewinn stieg im ersten Halbjahr um drei Prozent auf 487
Millionen Franken. „Die derzeit größte Hoffnung steckt aber im
deutschen Immobilienmarkt“, vermutet Immobilienexperte
Thomas Filor. Auch in der Schweiz sind Immobilien ein
attraktives Geschäft. Allerdings ist dort der Markt zu begrenzt.