Mit der methodischen Anforderungsanalyse lässt sich schon zu Projektstart herausfinden, welche Vorstellungen Mitarbeiter und Geschäftsführung von dem künftigen Portal haben und welche Mehrwerte dieses bieten soll. Weiterhin können in diesem Schritt auch Priorisierungen abgefragt werden – vom „must-have“ über „nice to have“ bis hin zu „unwichtig“. Häufig haben die Anwender auch konkrete Vorstellungen von notwendigen Funktionen, Applikationen und Workflows. Gerade wenn bereits ein Intranet besteht und dieses erweitert oder abgelöst werden soll, lassen sich von den Mitarbeitern sehr konkrete Vorstellungen aufnehmen. Insbesondere Erkenntnisse über bestehende Ablage-Strukturen, öffentliche Ordner, andere bereits genutzte Collaboration-Tools und die bislang vorherrschenden Kommunikationsformen können sehr wertvoll für das geplante Projekt sein.
Die Analyse schafft die Basis für eine personelle und finanzielle Aufwandschätzung, und es lassen sich die Herangehensweise und Projektmeilensteine definieren. Als Methoden der Datenerhebung empfiehlt IPI die Kombination von Leitfaden-Interviews, in denen offene Fragen gestellt werden, und standardisierten Fragebögen, die genau ausformulierte Fragen enthalten und in denen die Reihenfolge der Fragen exakt vorgegeben ist. Auf diese Weise erhalten Projektverantwortliche qualitativ hochwertige Aussagen sowie auch zuverlässige quantitative Ergebnisse, die für die Planung des Intranets relevant sind.
Die Projekterfahrungen der IPI zeigen, dass sich sehr häufig die Anforderungen der Nutzer mit einem Großteil der Standardfunktionalitäten von SharePoint realisieren lassen. Natürlich ist dies nicht immer der Fall. Die Anforderungsanalyse kann jedoch zweifelsfrei herausfiltern, welche Features für das jeweilige Unternehmen relevant sind und welche nicht. Auch dies sind wesentliche Kriterien, die einen Projekterfolg sicher stellen. „Bei Intranet-Projekten sollte insbesondere der psychologische Faktor nicht unterschätzt werden. Wer sich frühzeitig einbringen darf, wird später nicht sagen “Mich hat ja keiner gefragt“. Insofern ist es wichtig, alle an der Entstehung des Portals zu beteiligen, so dass schlussendlich auch alle das Endergebnis mittragen“, betont Roland Klein.