Ursprünglich war \“biodeutsch\“ ein ironischer Begriff: Deutsche ohne Migrationsgeschichte nennen sich manchmal selbst so, in Deutschland geborene Türken nutzen ihn gerne, um zu erklären, warum es manchmal Unterschiede gibt, etwa beim Essen oder bei bürokratischen Vorgängen. Man konnte darüber lachen und jedem war dabei klar, dass \“Deutschsein\“ nichts mit Biologie zu tun hat. Die Jury hat nun offenbar erkannt, dass \“biodeutsch\“ über soziale Medien in rechten Kreisen genutzt wird, um sich selbst über andere Menschen zu erheben, die gar nicht oder nicht deutsch genug sein sollen. Wenn die Großeltern eingewandert sind, können die Enkel keine echten Deutschen sein? Jetzt wird die Sache langsam klar: Was früher \“arisch\“ hieß, heißt heute einfach \“biodeutsch\“. Hier die Echten, dort die Falschen, der Beweis steckt angeblich im Blut. Abstammungslehre und Genetik – das sind die Methoden der Nationalsozialisten, die eine blauäugig-blonde Rasse züchten wollten und andere auslöschen wollten. Die heutigen Rechten haben also den eigentlich harmlosen Begriff offenbar gekapert und für ihre Zwecke umgemünzt. Wenn man das so sieht, ist \“biodeutsch\“ wirklich ein Unwort. Ein echtes.
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