Der aus dem Griechischen abgeleitete Name Jatropha beschreibt eine Pflanzengattung aus der Familie der Wolfsmilchgewächse, die im Zuge der nachhaltigen Entwicklung eine große Rolle spielt. Sie ist immergrün, kommt als Baum, Strauch oder krautige Pflanze vor und stammen ursprünglich aus subtropischen und tropischen Gebieten. In Asien, Amerika und Afrika sind verschiedene Arten der Jatropha beheimatet, manche leben auch ausschließlich in diesen Regionen.
Als Biodieselpflanze bekannt wurde Jatropha durch ihre Frucht, die Purgiernuss. Diese Art der Gattung Jatropha gilt als besonders genügsam, denn sie kann auch in heißen Savannengebieten angebaut werden und ist anspruchslos. Angebaut wird diese Art wegen ihres Öls, das eine ganze Reihe von nutzbaren Eigenschaften besitzt. Zum einen besteht der Samen der Pflanze zu rund 30% aus Öl, das entnommen werden kann, was bereits als hoch gilt. Entscheidend ist aber die Cetanzahl, die die Zündwilligkeit von Dieselkraftstoff beschreibt und bei der Purgiernuss 60 beträgt. Das macht das Öl der Pflanze zu einem der wertvollsten pflanzlichen, industriell nutzbaren Öle, denn sie produziert genug, um Einheimische und westliche Abnehmer gleichermaßen abzudecken.
Jatropha-Arten haben eine weitere wichtige Eigenschaft: Sie sind giftig, um sich selbst vor Pflanzenfressern zu schützen. Nur so können sie im tropischen Raum wachsen. Das haben sich Menschen in Afrika zunutze gemacht, die Jatropha-Pflanzen vor ihren Häusern anbauen, um Parasiten fernzuhalten. In der Medizin wird die giftige Substanz als Gegengift und Abführmittel eingesetzt. Die Forschung befasst sich mit der Frage, ob sich das Gift der Jatropha als natürliches Pflanzenschutzmittel für den tropischen Raum eignet, das dem Ökosystem nicht schadet.