Schock-Werner, die zuletzt die deutschen Hilfen beim Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre Dame koordinierte, wäre die erste Frau an der Spitze des ZDV. Außerdem wäre es das erste Mal, dass der ZDV von der Person geführt wird, die zuvor die Dombauhütte geleitet hat. Die bisherigen 14 Präsidenten (https://web.archive.org/web/20120318125819/http:/zdv.de/index.php/de/Wer-wir-sind/Die-ZDV-Historie/Die-Pr-sidenten.php) waren zumeist verdiente Politiker, Juristen oder auch Banker. Der CDU-Politiker Kreuzberg, ehemaliger Landrat des Rhein-Erft-Kreises, hatte nach sechs Jahren überraschend seinen Rückzug aus gesundheitlichen Gründen erklärt.
Nach den Statuten des ZDV, die auf einer nach wie vor gültigen \“Kabinettsorder\“ des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. (1795 bis 1861) beruhen, werden die Mitglieder des 44-köpfigen Gesamtvorstands für jeweils 16 Jahre gewählt. Geborene Mitglieder sind unter anderem der oder die Kölner OB, der Erzbischof und der amtierende Dombaumeister. Seinen Präsidenten bestimmt das Gremium aus den eigenen Reihen.
Der bis zur Neuwahl für den ZDV verantwortliche \“Secretär\“ Rüdiger Fuchs war auf Anfrage für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Schock-Werner sagte dem \“Kölner Stadt-Anzeiger\“, sie wolle der Entscheidung der Mitglieder nicht vorgreifen, würde sich aber im Falle ihrer Wahl sehr auf die neue Aufgabe freuen. Sie habe eine Reihe von Ideen, \“wie man den ZDV wieder populärer machen könnte\“.
Der ZDV mit seinen 17.500 Mitgliedern ist wesentlicher Finanzier beim Erhalt der 1880 vollendeten gotischen Kathedrale. Von den jährlichen Kosten der Dombauhütte, die Dombaumeister Peter Füssenich mit rund acht Millionen Euro angibt, übernimmt der ZDV 60 Prozent. \“Ohne den ZDV könnten wir einpacken\“, sagt Füssenich. Als wichtiges Ziel nannte er es, auch jüngere Menschen für den Verein und damit für die dauerhafte Unterstützung des Doms zu gewinnen. Der ZDV erhält sein Geld vor allem aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Patenschaften und Vermächtnissen, bekommt aber auch Ausschüttungen der staatlichen Lotterie (Spiel 77).
Das Erzbistum Köln gibt für den Dom jährlich 2,4 Millionen Euro aus. In der Summe ist der liturgische Dienst inbegriffen. Vom Land Nordrhein-Westfalen als Rechtsnachfolger des Staates Preußen kommt rund eine Million Euro. Die Stadt Köln hilft mit Beiträgen zur Renovierung sowie der Erstattung von Grundsteuer, Straßenreinigungs- und Abwassergebühren. Das macht insgesamt etwa 200.000 Euro aus.
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