So langsam werden die Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und dessen russischen Amtskollegen zur Posse. Statt einer Waffenruhe zuzustimmen, will der Autokrat Putin lediglich die Angriffe auf ukrainische Energie-Infrastruktur einstellen, was seine Armee nach den beiden vorangegangenen Kriegswintern ohnehin gemacht hat. Anstatt nach diesem verkappten Nein Putins zu einer vollständigen Feuerpause den Druck auf Moskau zu erhöhen, spricht Trump von konstruktiven Gesprächen und vertröstet alle auf die weiteren Verhandlungen. Beide erhärten den Verdacht, nicht an einem Frieden interessiert zu sein. Putin verfolgt vielmehr weiter sein imperialistisches Ziel und das damit verbundene Ende der Ukraine. Warum sollte er seine Strategie auch ändern? Trump hat ihm ja bereits viele seiner Wünsche erfüllt. Der selbst ernannte Dealmaker Trump wiederum will einfach den Krieg beenden, koste es, was es wolle, um sich dem Widersacher China zuwenden zu können.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Weitere Artikel zum Thema:
Europa sammelt sichMacron sucht einen neuen Ansatz fern von Brüssel, um Trump ein rasches und starkes Zeichen zu senden. Schweden, noch nicht einmal seit einem Jahr Nato-Mitglied, hat am Montag seine Bereitschaft zur Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine erklärt. Dringen solche Signale bis zu Trump? Oder wird er einmal mehr der Kreml-Propaganda aufsitzen, wonach der Friedensapostel Putin verhandeln wolle, während kriegssüchtige Europäer aufrüsteten? Das Achtertreffen von Paris...
Trump hat keinen Friedensplan für die UkraineDie Freude über die angekündigten Gespräche zwischen den USA und Russland über ein mögliches Ende des russischen Kriegs gegen die Ukraine schlägt schnell in Ärger um. Denn US-Präsident Donald Trump geht es nicht um einen nachhaltigen Frieden. Dazu müsste er die Ukraine und deren europäische Verbündete in die Verhandlungen einbeziehen. (...) Nein, Trump will das komplexe Problem des Ukraine-Krieges nicht umsichtig lösen. Er will auch ni...
Frankfurter Rundschau: Kein Kalter KriegDas Gerede über einen Kalten Krieg ist nicht hilfreich. Sicher, die Beziehungen der USA und Russland haben einen neuen Tiefpunkt erreicht, nachdem Washington die Syrien-Gespräche mit Moskau beendete und Russland wiederum das Abkommen zur Beseitigung waffenfähigen Plutoniums kündigte. Dieser Zwist hat aber nichts mit jener Epoche zu tun, die seit dem Ende der Sowjetunion vorbei ist und geprägt war durch den Kampf zweier Ideologien um die Gunst der Menschheit. Die rus...
Vereint gegen den WestenNiemand sollte sich etwas vormachen. Die Autokraten Xi Jinping und Wladimir Putin vertiefen die Zusammenarbeit Russlands und Chinas gegen den Westen. China hat seit dem russischen Überfall auf die Ukraine seine Exporte in das Nachbarland verdoppelt und gleicht teils die russischen Verluste durch die westlichen Sanktionen aus. Zwar liefert Peking keine Waffen, um den USA und deren europäischen Verbündeten keinen Grund für Strafen zu liefern. Aber chinesische Teile für Waf...
Putins RochadeDer Autokrat Wladimir Putin beginnt seine Amtszeit mit einer Machtdemonstration und setzt Verteidigungsminister Sergej Schoigu ab. Nach innen sagt er der Korruption den Kampf an, ohne das korrupte System zu ändern. Schoigu wird nur weggelobt und damit für seine Loyalität belohnt. Weitere Konsequenzen muss weder er noch sonst jemand fürchten. Zugleich wird deutlich, wie unzufrieden Putin trotz aller Propaganda mit dem Kriegsverlauf ist. Statt Kiew wenige Tage nach dem Übe...