So mag man anfangs gedacht haben, der Grönland-Gag zähle zum \“Flood the zone with shit\“-Rezept der Trumpianer: So viel Gülle verbreiten, dass die Medien in ihrer Aufregung über die Umbenennung des Golf von Mexiko oder angebliche Annexionspläne für Kanada, Panama und Grönland absaufen und die handfesten Angriffe auf Sozial- und Rechtsstaat untergehen. Inzwischen aber wachsen die Zweifel, ob aus dem Witzkrieg doch ein Blitzkrieg werden kann. Doch so wenig man den baldigen Einmarsch von US-Truppen auf dänischen Boden fürchten muss, so sehr liefert die Posse doch Putin Argumente dafür, die Besetzung der Krim und andere völkerrechtswidrige Angriffe zu relativieren. Am kleinen Grönland zeigt sich das große Problem, in das Trump den Westen bewusst steuert: Er zerrüttet die alten Bündnisse und stärkt so die autoritären Regime, die in ihrem Weltmachtstreben über einen zerstrittenen Westen nur jubilieren können.
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