Es ist schon erstaunlich, mit welcher Erleichterung demokratische Kräfte das Ergebnis der Kommunalwahlen in Thüringen aufgenommen haben. Und das nur, weil die rechtsextreme Thüringer AfD keinen Landrat im ersten Wahlgang gewonnen hat. Darin zeigt sich, wie groß die Befürchtungen waren, dass der Partei von Björn Höcke ein Durchmarsch gelingen könne. Tatsächlich ist das Ergebnis alarmierend genug. Landesweit hat die AfD fast so viele Stimmen erhalten wie die CDU. In zahlreichen Landkreisen haben ihre Kandidaten die Stichwahl in zwei Wochen erreicht. Man muss konstatieren, dass eine große Zahl von Wählerinnen und Wählern sich weder von Naziparolen noch von Deportationsplänen oder russischer Einflussnahme auf die deutsche AfD abschrecken lassen. Tatsächlich hat die rechte Partei sogar Stimmen liegen lassen, weil sie nicht überall Kandidatinnen oder Kandidaten aufstellte. Das wird bei der Landtagswahl im September anders sein.
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