Mit dem RFID-Windshield-Sticker setzt Kenia auf modernste Technik: Die Chip-Aufkleber werden vor Ort personalisiert und mit einem sogenannten QR-Code versehen. Wer ein Smartphone zur Hand hat, kann diesen scannen und über die NTSA-Internetseite die wichtigsten Automerkmale einsehen. Dazu gehören Kennzeichennummer, Autofarbe, Marke und das Modell. „So werden Diebstähle und Betrügereien deutlich schwieriger, denn es lässt sich sofort erkennen, ob das richtige Auto auf das Kennzeichen zugelassen ist“, erklärt Jochen Betz. Den Sticker einfach zu entfernen, um etwa einen Fahrzeugdiebstahl zu verbergen, funktioniert nicht. Jochen Betz: „Das System ist doppelt gesichert. Einerseits wird der RFID-Chip durch das Abreißen der Folie zerstört, andererseits sind alle Informationen auf dem Chip nach höchsten Standards verschlüsselt. Dies macht die Technologie unseres Kooperationspartners NXP Semiconductors, Spezialist in dem Bereich Verschlüsselung, in Kombination mit speziellen RFID-Lesegeräte möglich.“ Ein Traffic Information & Management System (TIMS), eine zentrale Registrationsdatenbank, soll bis 2020 eingerichtet sein.
Mit dem Windshield-Sticker nutzt Kenia nur einen Teil des RFID-Systems von TÖNNJES C.A.R.D., zu dem auch Kennzeichen mit integriertem RFID-Chip und mobile oder stationäre Lesegeräte gehören. Neben der sicheren Identifikation von Fahrzeugen sind viele weitere Anwendungen möglich. Als Ergänzung für kamerabasierte Verkehrsüberwachung von Mautsystemen oder beim Thema Section Control ließe sich die Erfassungsquote deutlich steigern. „Es wäre schön, wenn sich auch in Deutschland die zuständigen Stellen mit dieser Technologie auseinandersetzen würden“, meint der Geschäftsführer. Hier gebe es, bis auf die Kennzeichen-Identifikation durch Kameras, keine Sicherheitsmerkmale, mit denen sich Fahrzeuge authentifizieren lassen. „Fotos müssen erst mit Datenbanken abgeglichen werden – im Fall eines Kennzeichendiebstahls bringt dies aber nichts. Außerdem wäre es gerechter für alle Autofahrer in Deutschland, wenn die Kennzeichen-Erfassung auch bei schlechtem Wetter besser funktionieren würde. Mit RFID basierter Technologie steht eine echte Alternative zur Verfügung“, meint Jochen Betz.