Der neue Papst Franziskus hatte von Beginn des
Konklaves an eine starke Unterstützergruppe hinter sich. Das
berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag-Ausgabe) unter
Berufung auf sichere Quellen in Rom. Der Rückhalt für Jorge Mario
Bergoglio mit einer ansehnlichen Zahl von Stimmen habe sich dann
durch alle Wahlgänge gezogen. Indirekt bestätigte der Berliner
Kardinal Rainer Woelki diese Information. “ Es war kein
Spitz-auf-Knopf-Entscheid“, sagte Woelki der Zeitung und sprach von
einem Gang der Dinge, der auch für die Kardinäle überraschend
gekommen sei. „Ich kenne niemanden unter uns, auf dessen Liste
Bergoglio ganz oben gestanden hätte.“ Die Wahl des 76 Jahre alten
Argentiniers sei für ihn auch eine Antwort auf die Fragen, wie man
sich das „Wirken des Heiligen Geistes“ vorstellen solle und ob so ein
Konklave nicht doch eine politische Veranstaltung sei, bei der Leute
die Köpfe zusammenstecken, sich absprechen und untereinander
verständigen. „Stattdessen kann ich als Teilnehmer sagen: Es wurde
nicht groß palavert, auch der Name Bergoglio wurde nicht etwa
diskutiert. Sondern in einer für mich beeindruckenden Dynamik lief es
auf einmal auf diesen Mann zu.“ Bereits im Vorkonklave umriss der
neue Papst nach Woelkis Worten „sehr klar die Situation der Kirche,
speziell auch der Kurie. Pointiert brachte er zum Ausdruck, dass in
der Kirche eine größere Schlichtheit und Einfachheit vonnöten sei.
Das war eine Intervention unter vielen anderen. Aber augenscheinlich
hat sie die Kardinäle beeindruckt.“
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