Kölner Stadt-Anzeiger: Bosbach: Berliner brauchen Karnevalsnachhilfe

Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses und
überzeugte rheinische Karnevalist Wolfgang Bosbach (CDU) hält die
Karnevalskultur in Berlin für verbesserungsfähig. Sicher werde „in
einigen Kneipen wirklich zünftig gefeiert“, sagt er dem „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Samstag-Ausgabe). Dabei sei die Kölsch-Kneipe
„Ständige Vertretung“ am Schiffbauerdamm „das spirituelle Zentrum
des Karnevals in Berlin“. Bosbach fügte allerdings hinzu: „Karneval
ist kein Volksfest in Berlin.“ Und man könne so etwas auch nicht
einfach importieren. „Es dauert, bevor da eine Tradition entsteht,
die mit dem Kölner Karneval irgendwie vergleichbar wäre. Das wird
Generationen in Anspruch nehmen. Das muss wachsen.“ Der CDU-Politiker
beklagte dabei unter anderem die strengen Regeln des Berliner Senats.
Der hatte den Karnevals-Umzug auf dem Kurfürstendamm am vorigen
Sonntag laut Presseberichten mit einer Lautstärkebegrenzung von 75
Dezibel belegt; außerdem war es den Karnevalisten nicht gestattet,
mit Konfetti zu werfen, weil das die Reinigungskosten in die Höhe
getrieben hätte. Unter solchen Umständen könne sich der Karneval
natürlich schlecht entwickeln, erklärte Bosbach.

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