Kölner Stadt-Anzeiger: Mohammed-Karikaturist Westergaard:
Der Islam ist keine sympathische Re

Der dänische Karikaturist Kurt Westergaard, Zeichner
der umstrittenen Mohammed-Karikaturen, hält den Islam in vielerlei
Hinsicht für eine reaktionäre Religion. Der 75-Jährige sagte dem
„Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstagsausgabe): „Nach meinem Empfinden
kann man den Islam nicht mit dem Christentum vergleichen. Es ist
keine sympathische Religion, sondern in vielerlei Hinsicht eine
reaktionäre Religion. So finden sich barbarisch strenge Strafen für
Homosexuelle. Und dennoch werde ich immer dafür eintreten, dass
Menschen das Recht darauf haben, auch diese Religion auszuüben.“
Jeder habe ein Recht auf Religionsfreiheit, betonte der Zeichner.
Westergaard fühlt sich nicht als Märtyrer für die Pressefreiheit.
„Ich habe nur meine Arbeit gemacht“, betonte der Karikaturist, „und
ich habe in der Zeichnung lediglich zeigen wollen, dass Terroristen
ihre Legitimation für ihr Handeln vom Islam und aus dem Koran
bezogen. Danach gab es die Angriffe gegen mein Leben. Menschen, wie
eben solche Terroristen, wollten mich töten.“ Die Karikatur habe eine
Wirkung erzielt, „die wir nicht vorhersehen konnten“. Westergaard
lebt seit fünf Jahren unter Polizeischutz. Heute führe er dennoch ein
„fast normales und recht ruhiges Leben, auch wenn ich rund um die
Uhr bewacht werde. Die Bodyguards sind ständig in meiner Nähe und
folgen mir überall hin. Was ich mache, tun auch sie. Nichtsdestotrotz
sind sie froh, dass ich nicht im Winter in einem kalten See bade und
zudem kein Nudist bin. Ich führe ein gutes Leben.“

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