Die Koalition hat so viele Ausnahmen in den Gesetzentwurf hineingedoktert, dass etwa Abschiebungen von abgelehnten Asylbewerbern in die für sie zuständigen EU-Länder sich nur in mikroskopischer Zahl erhöhen werden und die Verfolgung von Straftaten mittels biometrischer Daten nur in Ausnahmefällen stattfinden wird. Die Ampel steht wieder einmal vor dem großen Dilemma, dass auf großspurige Ankündigungen nur sehr kleine Schritte folgen. Während etwa Polen jetzt sogar das Asylrecht aussetzen will, verstärkt sich in der hiesigen Bevölkerung bei der Lösung der deutschen Probleme eher der Eindruck: Wir können das Problem nicht lösen. Oder: Wir wollen nicht.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Weitere Artikel zum Thema:
Kommentar Mitteldeutsche Zeitung zu Angriff auf SPD-PolitikerDabei ist der Angriff von Dresden nicht allein deshalb ein Alarmsignal, weil sich ein 17-Jähriger dazu bekannt hat. Bedeutsamer ist, dass Menschen, die Plakate kleben, zu den Urbildern der modernen Demokratie gehören. Das hat nahezu jeder parteipolitisch Aktive schon mal gemacht. Plakate zu beschädigen, ist trauriger "Volkssport" geworden. Jene zu beschädigen, die sie aufhängen, und so Wahlen zu stören, rührt an den Kern der Demokratie. Pressekontakt...
Mitteldeutsche Zeitung zu politisch motivierter GewaltWohin steuert die Republik, wenn sich immer mehr Teile der Bevölkerung rechts, links, religiös oder einfach in Opposition zum demokratischen System radikalisieren? Man kann dem Staat nicht vorwerfen, auf dem einen oder anderen Auge blind zu sein. Man hat aber den Eindruck, dass Politik und Behörden der Dynamik hinterherregulieren. So konnte das Bundeskriminalamt die Verfolgung von Hass und Hetze im Netz deutlich ausbauen. Wenn in einem Jahr 8.000 Hasspostings geahndet werden, dann...
Mitteldeutsche Zeitung zum WohnungsgipfelDie Baubranche fordert seit Monaten ein Eingreifen des Staates. Scholz und seine Bauministerin Klara Geywitz (SPD) haben aber weder Geld noch zündende Ideen. Auch eine Senkung der Auflagen ist zwar nicht verkehrt, wird das Problem aber kaum lösen, zumal die Ampel im Gegenzug die energetischen Standards verschärft. Man muss kein Prophet sein, um zu erahnen, dass das mit der Trendwende auf dem Wohnungsmarkt in dieser Legislaturperiode nichts mehr wird. Scholz hat sein Versprechen ge...
Mitteldeutsche Zeitung zu TeslaDass Tesla tausende Menschen entlassen will, hat zwar mit hausgemachten Fehlern zu tun - die sind aber kleiner als viele der Konkurrenz. Unterm Strich arbeiten die Amerikaner produktiver als andere, sind technologisch vorn und haben genug Reserven. Musk baut Personal ab, weil er das schneller tut als andere. Das heißt: Wenn Tesla Probleme hat, haben andere größere. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Marc Rath Telefon: 0345 565 4200 marc.rath@mz.de Original-Content von: Mi...
Mitteldeutsche Zeitung zur AbschiebungsdebatteDass eine solche Abschiebung kompliziert wäre, weil die Taliban eben keinen Rechtsstaat betreiben, ist kein Argument, es bleiben zu lassen. Es muss zumindest der ernsthafte Versuch unternommen werden. Einen Islamisten in einen islamistischen Staat zurückzuführen, ist grundsätzlich nicht unmenschlich. Man kann die Debatte nach der Tat von Mannheim auf eine einfache Formel bringen: Die Demokratie muss in der Lage sein, Probleme zu lösen und ihre Bürger zu schütz...