So ist der Anschlag von New Orleans eine erneute Erinnerung daran, dass der Islamismus nach wie vor eine große Gefahr für die westlichen Gesellschaften darstellt. Bei allen inneren Gefahren und anderen äußeren Bedrohungen, mit denen sich der Westen herumschlagen muss: Wir dürfen die Augen nicht davor verschließen, dass der Islamismus nach wie vor einen Kulturkampf mit den freiheitlichen Gesellschaften führt – und dass ihm dafür radikalisierte Einzelgänger ausreichen, die er über soziale Medien rekrutieren kann. Das ist es, was Vereinfacher wie Donald Trump verkennen: Wenn der künftige US-Präsident in Reaktion auf den Anschlag jubiliert, er habe mit seiner Warnung vor kriminellen Einwanderern recht gehabt, leugnet er, dass der Attentäter in den USA geboren wurde. Ein Grenzzaun hätte ihn ebenso wenig von seiner Bluttat abgehalten wie jener \“Muslim Ban\“, mit dem Trump einst Einreisen aus islamischen Ländern untersagte. Es ist leider komplizierter.
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