Die CDU schafft es einfach nicht, ein entspanntes Verhältnis zu der Tatsache zu entwickeln, dass Millionen von Menschen in Deutschland Musliminnen und Muslime sind. Nichts zeigt das deutlicher als ihre Mühe, einen passenden Satz für ihr Grundsatzprogramm zu finden. Dabei macht die neue Variante nichts besser. Christdemokraten wie Wolfgang Schäuble und Christian Wulff haben schon vor mehr als einem Jahrzehnt die Selbstverständlichkeit ausgesprochen, dass der Islam zu Deutschland gehört. Doch damit kann sich ein Teil der CDU offenbar nicht abfinden. Der ursprüngliche Satz „Muslime, die unsere Werte teilen, gehören zu Deutschland“ war zu Recht kritisiert worden, weil er die Islamgläubigen pauschal unter Verdacht stellte. In der neuen Formulierung kommt der Islam wieder als scheinbare Bedrohung daher. Die CDU hätte schlicht schreiben können: „Wer unsere Werte nicht teilt und unsere freiheitliche Gesellschaft ablehnt, gehört nicht zu Deutschland.“
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Weitere Artikel zum Thema:
Mitteldeutsche Zeitung: Muslime
Vorsitzender des Koordinierungsrates der Muslime, Ali Kizilkaya: Wir lehnen Antisemitismus ab.Der Vorsitzende des Koordinierungsrates der Muslime, Ali Kizilkaya, sieht unter den in Deutschland lebenden Muslimen kein besonderes Antisemitismus-Problem. "Wir Muslime lehnen Antisemitismus ab", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). "Jede Art von Menschenhass - sei es Antisemitismus oder antimuslimischer Rassismus - ist inakzeptabel und gehört abgelehnt." Im Kontext des Gaza-Krieges gebe es bei Protesten lediglic...
Gauck enttäuscht deutsche MuslimeMit Unverständnis und Enttäuschung reagieren deutsche Muslime auf die Aussage des Bundespräsidenten Joachim Gauck, nicht der Islam, nur die Muslime gehörten zu Deutschland. "Das ist Wortklauberei", sagte Lamya Kaddor, Islamwissenschaftlerin und Vorsitzende des Liberal-islamischen Bundes der WAZ-Mediengruppe. Sie werde das Gefühl nicht los, dass hier eine "Scheindebatte" geführt werde, bei der es um Populismus und Stimmenfang geht. "Schon wie...
Schwäbische Zeitung: Die Bringschuld der MuslimeTerror und Mord haben mit dem Islam nichts zu tun. Man mag diesen ritualisierten Satz nicht mehr hören, weil er erstens nichts erklärt und zweitens an der Wahrheit vorbeischrammt. Wer heute behaupten würde, Hexenverbrennungen, Ketzerverfolgung und Kreuzzüge hätten mit dem Christentum nichts zu tun gehabt, an dessen Verstand müsste zu Recht gezweifelt werden. Die Mordanschläge von Paris, die fast nicht mehr zählbaren Selbstmordattentate weltweit un...
Schwäbische Zeitung: Die Bringschuld der MuslimeTerror und Mord haben mit dem Islam nichts zu tun. Man mag diesen ritualisierten Satz nicht mehr hören, weil er erstens nichts erklärt und zweitens an der Wahrheit vorbeischrammt. Wer heute behaupten würde, Hexenverbrennungen, Ketzerverfolgung und Kreuzzüge hätten mit dem Christentum nichts zu tun gehabt, an dessen Verstand müsste zu Recht gezweifelt werden. Die Mordanschläge von Paris, die fast nicht mehr zählbaren Selbstmordattentate weltweit un...
Kölner Stadt-Anzeiger: Zentralrat der Muslime begrüßt Imam-Ausbildung in DeutschlandDer Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, hat die staatliche Förderung der Ausbildung von Imamen in Deutschland gewürdigt. "Wir begrüßen das Vorhaben", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). "Das ist ganz in unserem Sinne. Imame sind Vorbeter, Wissensvermittler, Seelsorger und auch Integrations-lotsen. Deshalb ist es wichtig, dass sie von hier kommen, eine universitäre Ausbildung haben und qualifizie...