Tirschenreuth (tvo). Ein Karpfen ist nicht einfach ein Karpfen. Trägt ein solcher Fisch nämlich die Bezeichnung „Oberpfälzer Karpfen“, ist er eine echte Marke, die für naturnahe Aufzucht und Haltung in heimischen Teichen sowie beste Qualität steht. Als einzige Region in ganz Bayern darf sich das Fischland Oberpfalz mit dem Prädikat „geschützte geographische Angabe“ schmücken.
Speisekarpfen aus der Oberpfalz
Vom einem Prädikat kann man natürlich nicht abbeißen. Vom Oberpfälzer Karpfen hingegen schon – sein köstlicher Geschmack ist nicht nur bei den Einheimischen gern genossen. Rund ein Viertel der Speisekarpfen, die jährlich in der Bundesrepublik gezüchtet werden, stammt aus der Oberpfalz. In rund 4.000 Natur belassenen Teichen, auf einer Fläche, die zweieinhalb Mal so groß ist wie der Tegernsee, wachsen jedes Jahr 2.800 Tonnen des leckeren und gesunden Speisefisches heran. Bis er mit einem Gewicht von 1,5 bis 2 Kilogramm in der Pfanne landet, dauert es in der Regel drei Jahre. Wegen der guten Aufwachsbedingungen und Ernährung ist seine Qualität seit Jahrhunderten gleichbleibend hoch. Das Fleisch ist mager und fest und besitzt einen besonders hohen Vitamingehalt. Ernährungswissenschaftler bescheinigen dem Oberpfälzer Karpfen, dass er ein guter Lieferant für Omega-3-Fettsäuren ist und damit die Anfälligkeit für Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall vermindert. Sein Eiweiß kann vom Menschen gut und schnell verwertet werden, weshalb er nur selten schwer im Magen liegt.
Karpfen auf der Speisekarte
Darüber hinaus ist der Karpfen ein kulinarischer Alleskönner. Ob gebraten, gebacken oder blau, in Aspik oder geräuchert: Es gibt viele und interessante Zubereitungen. Wie wäre es zum Beispiel mit Karpfenmousse oder Karpfensushi? Mit einem „Karpfen im Bierteig“ oder einem „Karpfen in Preiselbeer-Meerettichsahne mit Petersilienkartoffeln“? – Kreative Fischköche ermöglichen ganz neue Geschmackserlebnisse, daneben stehen immer auch die Klassiker auf der Speisekarte. Mit seinem nussigen Geschmack und seinem festen Fleisch mundet der Oberpfälzer Karpfen in allen Variationen. Testen kann man sie in der Zeit von September bis April – traditionell konzentriert sich die Karpfenzeit auf die Monate mit einem „r“ im Namen – in vielen gemütlichen Gastwirtschaften oder auf den fröhlichen Fischerfesten, die im Zusammenhang mit dem Abfischen der Teiche im Herbst gefeiert werden. Eine Auswahl von Lokalen, die den Oberpfälzer Karpfen als Schmankerl zubereiten, findet man in der Broschüre „Gastliche Oberpfalz – was Sie über den Karpfen wissen wollten“, kostenlos zu bestellen beim Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald.