In den vergangenen zwei Jahren konnten sich jeweils Bremer Künstler mit ihren Ideen durchsetzen. 2014 überzeugte Sebastian Dannenberg mit seinem ‚Beachhaus’ zum Thema ‚Wohnraum’. In diesem Jahr verlegte der Bremer Max Santo für einen Monat sein Atelier auf die Nordseeinsel um zum Thema ‚Ich sehe was, was Du nicht siehst’ sprichwörtlich Flagge zu zeigen. Aus Plastikmüllfunden vom Spiekerooger Strand entwarf er Flaggen, die auf der ganzen Insel gehisst wurden um zu zeigen, wie viel Müll in unseren Meeren schwimmt, den wir auf den ersten Blick nicht sehen. Seine Arbeit trug den Titel „Der siebte Kontinent“.
Bereits in diesem Sommer wurde dann die 3. Zeltplatz-Residenz ausgeschrieben. Für 2016 lautet das Thema ‚Reizklima’. Wieder war die Resonanz sehr groß und knapp 100 Bewerber sendeten ihre Vorschläge ein. Für die Zeltplatz-Residenz können sich bundesweit Künstler mit Ideen aus den Bereichen Installation, Landart, Performance oder Foto- und Videokunst bewerben.
Ende Oktober traf sich das sechsköpfige Gremium zur Sichtung der Bewerbungen. Auch in diesem Jahr waren die Initiatoren des Kunststipendiums, Moritz Berg, ehemaliger Veranstaltungs- und Kulturbeauftragter Spiekeroogs und Hannes Helmke, Kölner Bildhauer und langjähriger Spiekeroog Freund, vor Ort. Wie in den letzten zwei Jahren wurden sie von der Spiekeroogerin Friederike Goedecke unterstützt. Max Santo beteiligte sich als Gewinner des Vorjahres. Der Kölner Stephan Baumkötter, Professor für Malerei an der Hochschule der Künste in Bremen, konnte darüber hinaus als Gremiumsmitglied gewonnen werden. Barbara Scholz-Böttcher, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Oldenburg, vervollständigte in diesem Jahr die Runde.
Im Juni 2016 wird der in Dresden geborene Marcus Große die Künstler-Residenz auf dem Spiekerooger Zeltplatz beziehen. Der 38jährige hat eine Projektidee eingereicht, die durch Ihren zweifachen Ansatz an das Verständnis des Themas „Reizklima“ im Prinzip zwei Projekte in einem sind. Er nutzt dabei den Aspekt des gesellschaftlichen Reizklimas kombiniert mit der klimatischen Bedeutung und schafft durch sein Projekt möglicherweise ein Klima im Klima – eine Utopie. Er kreiert etwas Neues, mit dem sich Insulaner und Gäste beschäftigen müssen und das beide Bedeutungen des Wortes Klima auffängt und benutzt. Dem Gremium hat dabei vor allem der Witz und die Ironie seiner Idee und seine bisherigen Arbeiten gefallen und überzeugt.
Der zweitplatzierte Tim Roßberg überzeugte mit seiner Idee Dinge wie Gebäude oder die Natur auf Spiekeroog für Projektionen zu nutzen. Denn auf der Nordseeinsel gibt es Dünen, die wie Häuser wirken oder Gebäude, die wie Zelte aussehen. Die genutzte Projektionsfläche bleibt bestehen und wird doch im Moment der Projektion zu einem eigenen Raum. So entsteht auf dem vorhandenen Bild eine zweite Dimension, sehr effektvoll und sehr gefühlvoll und mit großem Respekt vor dem vorhandenen Ort.
Die Arbeit von Johannes Jensen konnte den dritten Platz erlangen. Er nutzt die Geschichte um Robinson Crusoe: Jemand kommt auf eine Insel und lebt dort, als wäre er allein. Die Idee etwas Neues und Fremdes an einen beschaulichen und ruhigen Urlaubsort zu holen und die Reaktionen auf den neuen Bewohner, gefielen sehr gut.
Die Zeltplatz Residenz wird im Juni 2016 auf der Insel Spiekeroog stattfinden. Während der Residenz wird das neue Thema für 2017 gewählt und im Juli 2016 erfolgt die erneute Ausschreibung.
Für Inselinformationen und Unterkunftsanfragen: www.spiekeroog.de. Presseinformationen und Fotos in hoher Auflösung stehen im neuen Pressbereich der Homepage zum Download bereit: www.spiekeroog.de/presse