Da ist beispielsweise Nina, die mit ihrem Kater Tom die Wohnung teilt. Endlich hat sie es geschafft, ein Date mit Sandra klarzumachen. Schon lange steht sie auf die schüchterne Kollegin, und alle Signale deuten darauf hin, dass ihre Gefühle erwidert werden. Mit Schmetterlingen im Bauch wartet Nina im Café auf Sandra, und als die endlich erscheint, ist ihre Aufregung groß. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer: Sandra erklärt Nina nämlich schnell, dass sie „es“ nicht ist. Und dabei kann sie nicht einmal das „L-Wort“ aussprechen! Trost erfährt Nina von Astrid, der Köchin. Sie macht ihr klar: „Zuerst brennt es, dann wird es süß – ein bisschen wie das Leben.“
Die Idee zu den Kurzgeschichten kam der Autorin durch ein Gespräch in ihrer früheren Firma. Ihr wurde klar, wie viel Unsicherheit noch immer besteht, wenn es um den ganz alltäglichen Umgang mit Homosexuellen geht. Also beschloss sie, dem mit ihren Geschichten die Normalität entgegen zu setzen. Tina-Maria Urban wurde 1973 geboren und arbeitet als Übersetzerin. Im niederösterreichischen Marchfeld lebt sie zusammen mit ihrem Dackelmix und einem schwarzen Wärmeschaf. Zunächst waren Dramen das von ihr bevorzugte Genre, jetzt legt sie mit „Käsebrot“ amüsante und einfühlsame Kurzgeschichten in Zyklusform vor. Ihre locker und flüssig geschriebenen Geschichten bieten Kurzweil mit Tiefsinn, sie sind lesenswert für Lesben, Schwule und vor allem Heteros, Frauen wie Männer.
Bibliografische Angaben:
Tina-Maria Urban
Käsebrot und andere Kurzgeschichten
Taschenbuch, 178 Seiten
ISBN: 9783960740100