Der Linke-Politiker Bodo Ramelow hat den Koalitionsvertrag von Union und SPD wegen der Vernachlässigung ostdeutscher Themen scharf kritisiert. Er empfinde es als bitter, \“dass quer über den Vertrag verteilt ein paar Sachen für den Osten versteckt sind, wie Ostereier\“, sagte Ramelow im Interview mit \“nd.DieWoche\“, der Wochenendausgabe der Tageszeitung \“nd.DerTag\“ (Samstagausgabe). Der Vertrag enthalte zum Osten \“eine lapidare Bemerkung in der Präambel, und im gesamten Text kein Kapitel zum Osten, kein geschlossener Absatz, keine Zwischenüberschrift\“. Er hätte sich gewünscht, so der Vizepräsident des Bundestags, \“dass der Osten als Kraftquell für die Transformation beschrieben wird, die dem ganzen Land bevorsteht. Wir brauchen ein Bild vom Osten Deutschlands, das nicht nur aus Problemen und Kosten besteht.\“ Beispielsweise hätte man die im Vertrag angekündigte Errichtung von Rechenzentren in Ostdeutschland als \“ostdeutsches Megathema\“ aufsetzen können, wenn man \“im Zusammenhang damit den Ausstieg aus der Braunkohle mit dem Thema Wasserstoff verbinden\“ würde. Ramelow wies darauf hin, dass es in Sachsen, Thüringen und Brandenburg Forschungseinrichtungen gebe, die sich mit Batterie- und Wasserstofftechnik beschäftigen. \“Ich frage mich, wo die ostdeutschen Ministerpräsidenten bei den Koalitionsverhandlungen waren\“, so Ramelow, der zehn Jahre lang Regierungschef in Thüringen war.
Pressekontakt:
nd.DerTag / nd.DieWoche
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell
Weitere Artikel zum Thema:
Linke-Chef Schirdewan in \“nd.DieWoche\“: Partei steht nach Wagenknecht-Abspaltung vor Richtungsentscheidung\“Der Ko-Vorsitzende der Linkspartei, Martin Schirdewan, hat Defizite bei der Profilierung und Entwicklung der Linken eingeräumt. Man habe "zu lange gewartet, unsere Rolle als Linke neu zu begründen", schreibt Schirdewan in einem Gastbeitrag für die Zeitung "nd" (Wochenendausgabe "nd.DieWoche"). "Das ist entscheidend, weil die Funktion als antineoliberale Sammlungsbewegung an ein Ende gekommen zu sein scheint." Nach der Abspaltung der Gruppe u...
Der Tagesspiegel: Ministerpräsident Ramelow (Linke) warnt nach AfD-Wahlerfolg: „Dunkeldeutschland liegt nicht nur im Osten“Nach dem Wahlerfolg der rechtspopulistischen AfD am Sonntag in Sachsen-Anhalt warnt Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) davor, Fremdenfeindlichkeit vor allem in Ostdeutschland zu verorten. "Brennende Häuser und Übergriffe auf Flüchtlinge sind in ganz Deutschland weit verbreitet", sagte Ramelow dem Berliner "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe). http://www.tagesspiegel.de/politik/bodo-ramelow-zu-afd-und-landtag swahlen-dunkeldeutschlan...
Rheinische Post: Ramelow warnt Merkel vor Scheitern der Bund-Länder-FinanzverhandlungenThüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat angesichts des Spitzentreffens der Regierungschefs am heutigen Donnerstag in Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einem Scheitern der Bund-Länder-Finanzverhandlungen gewarnt: "Niemand sollte die Entschlossenheit und Geschlossenheit des Ostens unterschätzen", sagte Ramelow der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Es reiche nicht, nur mit Bayern und Nordrhein-...
Brandenburgs Linke-Landesvorsitzende wollen weitermachenNach dem Wahldebakel für Brandenburgs Linke am 22. September wollen die Landesvorsitzenden Katharina Slanina und Sebastian Walter nun doch weiter als Doppelspitze zur Verfügung stehen. "Wir haben uns unsere Kandidatur nicht leicht gemacht", schreiben die beiden in einer am Dienstagmorgen veröffentlichten Erklärung, berichtet die Zeitung "nd.Der Tag" online (https://www.nd-aktuell.de/artikel/1187060.die-linke-brandenburg-linke-doppelspitze-auf-ein-neues.htm...