Lübecker Nachrichten: Lehrer baute mit seinen Schülern im Unterricht Rohrbomben

Die Staatsanwalt in Lübeck ermittelt gegen einen
39-jährigen Pädagogen einer Lübecker Waldorfschule. Nach einem
Bericht der „Lübecker Nachrichten“ (Mittwoch-Ausgabe) soll der
Lehrer im Rahmen des Unterrichts in der fünften Klasse Schwarzpulver
hergestellt und damit Rohrbomben gebaut haben. Anschließend soll der
Lehrer die Sprengsätze vor Schülern mittels Wunderkerzen angezündet
und zur Explosion gebracht haben.

„Es läuft ein Ermittlungsverfahren gegen den Lehrer einer Schule
wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz“,
sagte Oberstaatsanwalt Klaus-Dieter Schultz, Sprecher der Lübecker
Staatsanwaltschaft, den LN. Schüler seien bei der Explosion nicht
verletzt worden.

Die Schulleitung bestätigte die Ermittlungen gegen ihren Lehrer,
machte mit Verweis auf das laufende Verfahren aber keine Angaben zur
Sache. „Die betroffene Lehrkraft genießt weiterhin das Vertrauen des
Vorstandes, der Schulführungskonferenz und der Elternschaft“, teilte
Hans Peter Scherer, Geschäftsführer des Vereins zur Förderung der
Waldorfpädagogik Lübeck e.v. auf Anfrage mit. Auch das
Bildungsministerium in Kiel äußerte sich nicht zu dem konkreten Fall.
Gemäß eines Beschlusses der Kultusministerkonferenz sei die
Verwendung von Schwarzpulver im Unterricht aber an allen öffentlichen
und privaten Schulen grundsätzlich verboten, sagte eine
Ministeriumssprecherin.

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