Auf einem Schießplatz der Bundeswehr im
schleswig-holsteinischen Putlos ist es bereits vor einiger Zeit fast
zu einer tödlichen Katastrophe gekommen: Ein Soldat feuerte demnach
bei einem Übungsschießen eine Stinger-Flugabwehr-Rakete nicht wie
vorgesehen auf eine Drohne, sondern auf ein ziviles Flugzeug ab. Der
Vorfall vom Mai 2011 wurde erst jetzt bekannt, weil ein 25-jähriger
Feldwebel, der damals den Abschuss angeordnet hatte, sich nun vor dem
Amtsgericht in Oldenburg (Holstein) verantworten musste, berichten
die „Lübecker Nachrichten“ (Sonnabendausgabe). Bei dem Vorfall
verfehlte das Geschoss, das über einen Infrarotstrahl gesteuert wird
und dessen Trefferquote normalerweise bei 80 Prozent liegt, das Ziel
und schlug in einem Waldgebiet ein. Das Gericht stellte das Verfahren
auf Antrag der Staatsanwaltschaft gegen Zahlung einer Geldbuße ein,
die Schuldfrage sei nicht mehr zu klären. Pikant: Mit der internen
Untersuchung der Bundeswehr sei seinerzeit ausgerechnet jener Major
beauftragt worden, der Verantwortung für die gesamte Übung trug,
rügte der Richter.
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