LVZ: Rückendeckung für Erika Steinbach: BdV Sachsen: „Unverschämtes Kesseltreiben“

Die in der Kritik stehende Vorsitzende des Bundes
der Vertriebenen, Erika Steinbach, erhält jetzt Rückendeckung vom
Vertriebenen-Landesverband Sachsen. „Wir stehen als Landesverband
voll hinter Frau Steinbach. Was mit ihr jetzt gemacht wird, ist ein
unverschämtes Kesseltreiben“, sagte der sächsische BdV-Vorsitzende
Peter Mühle der „Leipziger Volkszeitung“ (Sonnabend-Ausgabe). Ihre
Kritiker, auch aus der eigenen Partei, würden versuchen, sie ähnlich
wie Thilo Sarrazin „mundtot“ zu machen. „Man kann anderer Meinung
sein als Steinbach und Sarrazin. Aber niemand hat das Recht, diese
Leute sofort als rechts abzustempeln, nur weil sie unbequeme
Wahrheiten sagen“, so Mühle. Zudem solle man nicht jedes Wort auf die
Goldwaage legen. „Bei Erika Steinbach werden gern Zitate verkürzt
oder aus dem Zusammenhang gerissen, um ihr Revanchismus vorwefen zu
können“, so Mühle.

Schon bei Steinbachs umstrittenem Zitat zur Mobilmachung Polens
hätten ihre Kritiker „maßlos überzogen“, kritisiert der sächsische
BdV-Chef. „Man kann historische Fakten doch nicht einfach ignorieren,
nur weil sie einem nicht passen.“ Bei Steinbachs Kritik am Charakter
des polnischen Deutschland-Beauftragten Bartoszewski könne man
sicherlich über „die Aussage und den Tonfall“ streiten. „Aber viele
fallen jetzt über Frau Steinbach her, ohne Herrn Bartoszewski zu
kennen“, so Mühle. Es wäre besser, sich nicht zu äußern, „wenn man
eine Sache oder eine Person gar nicht beurteilen kann.“ Enttäuscht
zeigte sich Mühle auch von der CDU-Parteispitze. „Das Ziel ist klar:
Erika Steinbach soll kaputt gespielt werden. Ich hoffe sehr, sie hält
den enormen Druck aus.“ Die Union müsse wissen, dass auch die
Vertriebenen und ihre Nachkommen Wähler seien. „Wenn das bürgerliche
Lager diese Wähler verliert, dann ist der Weg für Rot-Grün bei der
nächsten Bundestagswahl frei“, so Mühle.

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