Es gibt natürlich schon einige Gründe, der
Brockhaus-Enzyklopädie nachzutrauern. Mit keiner anderen Lexikonreihe
ließ sich so eindrucksvoll Belesenheit zur Schau stellen. Die Bände
waren Liebesobjekte für Bücherfreunde, die zärtlich über die dicken
Lederrücken strichen. Mit dem Brockhaus geht nun womöglich auch die
Kultur des Bücherkraulens unter. Solche Befindlichkeiten spielen aber
keine Rolle, wenn die Ökonomen auf rote Zahlen starren. Das ist
traurig, aber es nicht das Ende unserer Kultur. Sie hat dafür etwas
viel Großartigeres erfunden. Nämlich eine Möglichkeit, das Sammeln
und Konsumieren von Wissen auf eine Weise zu demokratisieren, die es
noch nie gab: Wikipedia. Diese kostenlose, ständig aktualisierte,
jedem zugängliche und verlagsunabhängige Online-Enzyklopädie befeuert
nicht nur eine Medien-, sondern auch eine soziale Revolution.
Jedenfalls solange der Strom nicht ausfällt.
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