Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Sinti-und-Roma-Denkmal

Es steht zu vermuten, dass das Gedenken mit
dem heutigen Tag auch schon wieder erledigt ist. Denn wer
interessiert sich wirklich für Sinti und Roma? Wer will schon wissen,
wie zum Beispiel im postrevolutionären Rumänien der 90er-Jahre Roma
auf dem Land ihrer Existenzgrundlage verlustig gingen? Als man die
Genossenschaften auflöste und das Eigentum verteilte, bekamen die
Roma nichts. Vorher hatten auch die Frauen Arbeit. In vielen
EU-Ländern werden Roma ausgegrenzt und leben in bitterer Armut. Nicht
selten kommt es zu Pogromen. Dass der Friedensnobelpreisträger EU
Mitgliedsländer wegen rassistischer Verfolgung ausschließen möchte,
hat man noch nicht gehört. Aber wenn die EU sich nicht kümmert,
brauchen wir vielleicht bald ein Denkmal für die ausgewiesenen und
anderswo ermordeten Roma.

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