Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Debatte um Stasi-Gutachten:

Zur historischen Wahrheit gehört allerdings
auch, dass damals eine aufgeheizte Stimmung existierte, in der viele
nicht den Mut zu einem offenen Umgang mit ihrer Vergangenheit fanden.
Die Gutachter machen es sich allerdings zu einfach, wenn sie formale
Kriterien anführen, beispielsweise darauf verweisen, dass
Einzelfallprüfungen nicht vorgesehen waren und folglich alle
belasteten Abgeordneten ihr Mandat hätten zurückgeben müssen. Wenn
man die Diskussion neu führen will, muss das auch an Hand der
konkreten Biografien erfolgen. Dazu hat der Landtag auch demnächst
noch einmal Gelegenheit, wenn die Diktatur-Beauftragte Ulrike Poppe
den Bericht der aktuellen Stasi-Überprüfung des Parlaments vorlegen
wird.

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