Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Medienoffensive von Sahra Wagenknecht: Unerwartete Ankunft in der Mitte

Die Ex-Ikone der Kommunistischen Plattform
will für keine Strömung mehr stehen und sieht sich in der Mitte ihrer
Partei. Wo immer die ist. Denn laut Wagenknecht sind ja
Klassifikationen wie Radikale und Reformer Erfindungen der Medien.
Was da so freundlich und friedlich nach Verbürgerlichung einer
knallharten Linken aussieht, ist zunächst einmal ein Frontalangriff
auf Gregor Gysi. Denn nicht Journalisten haben die grobe Einteilung
in Parteiflügel vorgenommen, sondern der Bundestagsfraktionschef
persönlich. In jedem Fall hat die Linkspartei genau das am Hals, was
angeblich keiner will: eine saftige Personaldebatte. Angesichts der
beiden schwachen Parteivorsitzenden lässt sich diese ohnehin nicht
vermeiden. In Wirklichkeit aber ist die Diskussion über die
Parteiführung nur ein Teil des linken Problems. Die
Parteitags-Einigkeit galt eben nur für ein Wochenende und war nicht
zuletzt für die Medien gedacht.

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