Das sind ungewöhnlich harte Worte, die auf
der Konferenz der katholischen Kirche zum Thema Kindesmissbrauch
gefallen sind. So herrsche immer noch eine „Kultur des Schweigens“,
die überwunden werden müsse, ließ sich der Vatikanbeauftragte für
Missbrauchsfälle vernehmen. An Deutlichkeit lässt das nichts zu
wünschen übrig, nur hätte man sich die ungeschminkte Einschätzung
schon vor zwei Jahren gewünscht, als Hunderte von Missbrauchsfällen
publik wurden – nicht nur hier, sondern weltweit. Angesichts des
Glaubwürdigkeitsverlustes und der zahlreichen Kirchenaustritte
scheint man das Problem in Rom womöglich aber erkannt zu haben. Denn
die Konferenz, an der über 100 Bischöfe und Ordensobere aus aller
Welt teilnahmen, ist in dieser Form, wenngleich man sich gewünscht
hätte, dass noch mehr Opfer gehört worden wären, durchaus als ein
Meilenstein im Kampf gegen Missbrauch in der katholischen Kirche zu
verstehen. Zwar viel zu spät, aber immerhin. +++
Pressekontakt:
Märkische Oderzeitung
CvD
Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de