Sarkozy hat eine Ehrenerklärung für seinen
Minister abgegeben, der für ihn bis zum Herbst eine überfällige, aber
hoch umstrittene Rentenreform durchsetzen soll und damit in den
kommenden Wochen im Zentrum der französischen Innenpolitik stehen
wird. Er wird also noch eine Weile an ihm festhalten (müssen).
Damit dürfte die Präsidentschaft Sarkozys in ihre entscheidende
Phase gehen. Gewählt wurde er vor gut drei Jahren, weil er nach der
sklerotischen Endzeit des Vorgängers Chirac neuen Schwung versprach,
ein Aufbrechen der verkrusteten Strukturen, innerhalb derer eine
politische Kaste weitgehend unter sich selbst bleiben kann; ziemlich
dickfellig gegenüber den allgegenwärtigen Vorwürfen des Nepotismus
und der Korruption.
Als sozialer Aufsteiger hätte Sarkozy die dafür notwendigen
Eigenschaften eigentlich mitbringen können. Aber es zog ihn schnell
zu Geld und Glamour; und als „Speedy Sarko“ tanzte er zwar auf vielen
Hochzeiten, doch politisch Zählbares kam wenig zustande. Stattdessen:
viel heiße Luft. Sein Ansehen ist im Keller. Es ist keineswegs klar,
ob es für eine zweite Amtszeit reicht. +++
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