Main-Post: Michelbach (CSU) rügt Führungsmängel in CDU und FDP bei Präsidentenwahl

Heftige Kritik am „Führungsverhalten“
in CDU und FDP hat nach den Vorkommnissen um die Wahl des
Bundespräsidenten der CSU-Mittelstandspolitiker Hans Michelbach
geübt. „Man hat gerade bei CDU und FDP eine Kandidatendiskussion ohne
erkennbare Steuerung laufen lassen, die sich offenbar am Ende zum
Teil verselbständig hat“, sagte Michelbach der Würzburger Main-Post
(Freitagausgabe). „Das gilt für mehr als zwei Leute“. Es habe der
erklärte Wille gefehlt, den eigenen Kandidaten im ersten Durchgang
durchzubringen. „Im Vorfeld wurde der Eindruck erweckt, es sei nicht
so entscheidend, in welchem Wahlgang man zum Erfolg kommt. Wer das
tut, bekommt genau das Ergebnis, das wir am Mittwoch gesehen haben“.
Der CSU-Politiker glaubt allerdings nicht, dass ein nachhaltiger
Schaden für die Koalition entstanden ist, weil Christian Wulff im
dritten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit der Stimmen gewählt
wurde. „Das war ein deutliches Signal am Ende eines eigentlich
unnötigen Vorlaufs. Für die Zukunft müssen die Diskussionsprozesse im
Vorfeld von Entscheidungen intensiver gestaltet werden“. Wulff, so
zeigte sich Michelbach überzeugt, werde ein guter Bundespräsident
sein. „Er ist nicht beschädigt“.

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