Magdeburg, 12.11.2014. Die Attraktivität einer Immobilie lässt sich nicht immer
auf den ersten Blick beurteilen. Denn neben der Größe, der Lage und der
Ausstattung zählt auch die Energieeffizienz eines Hauses. Angesichts der
steigenden Energiekosten ist dieser Aspekt besonders wichtig. Nun soll der
Energieausweis für Vergleichbarkeit sorgen und vor alten Heizungen und schlecht
gedämmten Wänden schützen. „Doch die Idee des Energieausweises ist noch nicht
genügend ausgereift“, erklären die Immobilienexperten der MCM Investor
Management AG. Demnach werden den künftigen Eigentümern oder Mietern oft
noch wichtige Angaben vorenthalten. „Wer eine Immobilie vermieten oder
verkaufen möchte, muss die Interessenten über die Energieeffizienz des Gebäudes
informieren“, so die MCM-Experten weiter. Wichtig sind hierbei der
Energiekennwert, der Energieträger der Heizung (Öl oder Gas), das Baujahr des
Gebäudes, die Energieeffizienzklasse und die Art des Energieausweises.
Die Praxis ist jedoch etwas komplizierter: Eine Stichprobe zeigt, dass in vier von
zehn Anzeigen und Aushängen bei Maklern und Geldinstituten der Energiekennwert
fehlt. Das Gesetz wurde bisher also nur unvollständig ausgeführt. Der MCM
Investor Management AG scheint der Energieausweise eine sehr gute Idee zu sein,
jedoch nur wenn der Fall gewährleistet ist, dass alle Anzeigen einheitlich und
somit miteinander vergleichbar sind. Nichtsdestotrotz mangelt es an der
Vergleichbarkeit allein wegen der verschiedenen Typen von Energieausweisen. So
gibt es einerseits den Verbrauchsausweis, welcher sich auf die tatsächlichen
Verbräuche der vergangenen drei Jahren bezieht. Andererseits ist die Berechnung
für den Bedarfsausweis unabhängig vom Verhalten der Bewohner. Voraussetzung
ist ein umfangreiches bautechnisches Gutachten. Wichtig sind neben dem Baujahr
vor allem Bauunterlagen und technische Gebäude- und Heizungsdaten. „Der
Verbraucherausweis ist leider zu ungenau und abhängig vom individuellen Heiz-
und Wohnverhalten des Vormieters“, kritisieren die MCM-Experten. Schließlich ist
der Bedarfsausweis aber auch enorm teuer für Hauseigentümer – aufgrund der
umfassenden Analyse, welche im Vorfeld erfolgt.