Magdeburg, 02.12.2014. Steigende Wohnkosten machen immer mehr Mietern zu
schaffen. Dafür könnte man die Vermieter verantwortlich machen. Zumindest
theoretisch. Denn die Problematik besteht nach Expertenmeinungen weniger in
Mieterhöhungen, denn in Umlagen. Und dafür kann auch der wohl wollendste
Vermieter nichts. Denn inzwischen spielt „der Staat“ (Stadt, Länder und
Gemeinden) den Kostentreiber. Dagegen können auch Vermieter wenig machen.
„Die öffentliche Hand feuert seit einigen Jahren die rasant steigenden Kosten an“,
erklären die Immobilienexperten der MCM Investor Management AG. „Man kann
sagen, dass es drei entscheidende Faktoren gibt, welche den Markt beeinflussen:
Höhere Steuern und Abgaben, enorm steigende Energiepreise und anziehende
Kosten für Neubau und Sanierung.“
Laut Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW)
haben vor allem die Energiekosten erheblichen Einfluss auf das teure Wohnen.
Demnach seien die Strompreise zwischen Anfang 2000 und Mitte 2014 für
Haushaltsenergie bundesweit um ganze 109 Prozent gestiegen. Strom wurde um
103 Prozent teurer. Hingegen nahmen die durchschnittlichen Nettokaltmieten
während der vergangenen zwölfeinhalb Jahre dagegen nur um 19 Prozent zu.
„Diese niedrige Zahl zeigt, dass es sich nicht um die steigenden Nettokaltmieten
im Allgemeinen handelt. Der Vermieter muss sich ab einem bestimmten Punkt
dem Markt fügen“, so die MCM-Experten. Auch seitdem die Grunderwerbsteuer
Sache der Bundesländer ist, wird auch hier viel abverlangt. Der Anstieg dieser
Transaktionssteuer, die beim Kauf einer Immobilie anfällt, beträgt bis zu 40
Prozent. Um die Kosten wieder einzuspielen, muss zwangsläufig die
Nettokaltmiete bei jedem neuen Mehrfamilienhaus hoch ausfallen. „Und auch die
von den Gemeinden erhöhten Grundsteuern landen über die Umlage schlussendlich
beim Mieter“, so die Fachleute der MCM Investor Management AG.