Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg
(DPSG) schließt sich der Forderung nach einer 35-Stunden-Woche für
Schülerinnen und Schüler an und fordert für sie einen bundesweit
einheitlichen freien Nachmittag. Sie kritisiert gleichzeitig den
Beschluss der Kultusminister, den Sommerferien-Korridor zu erweitern.
Gemeinsame Sommerlager und Fahrten über Bundesländergrenzen hinweg
werden so unmöglich, so der Beschluss der DPSG-Bundesversammlung.
Kinder und Jugendliche sehen sich heute einem stärker werdenden
Leistungsdruck ausgesetzt: G8 und die Ausweitung von
Ganztagsunterricht sind Zeichen dieses Wandels. Das formale
Bildungssystem nimmt sie zunehmend ein. Eine Folge daraus ist der
zunehmende Verlust von Freizeit, in der sich Kinder und Jugendliche
ehrenamtlich engagieren und in Jugendverbänden einbringen können.
Bildung findet jedoch nicht nur in Schulen statt, sondern auch zu
bedeutenden Teilen in Jugendverbänden. Platz für Bildungsangebote,
wie Jugendverbände sie bieten, bleibt bei der derzeitigen Situation
kaum.
Jugendverbände vermitteln wertvolle Teile einer umfassenden
Bildung
„In Jugendverbänden wie der DPSG findet ein wertvoller Teil einer
umfassenden Bildung für Kinder und Jugendliche statt. Die aktuellen
Entwicklungen in der Bildungspolitik nehmen Kindern und Jugendlichen
die Möglichkeit zur Selbstorganisation und zum Lernen aus der eigenen
Erfahrung heraus“, so Dominik Naab, Bundesvorsitzender der DPSG. Im
Rahmen der 79. Bundesversammlung der DPSG am Wochenende in Westernohe
beschloss der größte Pfadfinderverband in Deutschland daher, sich der
Forderung anderer Jugendverbände anzuschließen, die Zeit, die Kinder
und Jugendliche für Schule aufbringen, auf maximal 35 Stunden in der
Woche zu beschränken. Gleichzeitig soll ein bundesweit einheitlicher
Nachmittag frei von Schulunterricht sein, um Jugendarbeit in der
Breite und Zeit zur Selbstorganisation zu ermöglichen.
Kritik an Kultusminister-Konferenz
Die DPSG kritisiert darüber hinaus auch den Beschluss der
Kultusminsterkonferenz vom 12. Juni 2014, den Zeitraum der
Sommerferien ab dem Jahr 2018 zu erweitern. Dies macht es bundesweit
tätigen Verbänden nahezu unmöglich, bundesweite Fahrten und Angebote
für Kinder und Jugendliche zu veranstalten und ihnen so den Blick
über die Landesgrenzen zu ermöglichen.
Naab dazu: „Die Entscheidung der Kultusminister ist ein Kniefall
vor der Tourismusindustrie. Sie berücksichtigt leider nicht die
Interessen derjenigen, die die Konsequenzen daraus tragen müssen.
Kinder und Jugendlichen wird die die deutschlandweite Begegnung mit
anderen Jugendlichen verwehrt. Fahrten und Lager mit Teilnehmerinnen
und Teilnehmern aus ganz Deutschland werden in den Sommerferien
unmöglich. Das kritisieren wir stark und fordern den Rücknahme des
Beschlusses.“
Verantwortliche in Politik und Kirche fordert die DPSG auf, sich
zum Wohle der jungen Generation und für gute Rahmenbedingungen der
Kinder- und Jugendverbände einzusetzen.
Den Beschluss im Wortlaut finden Sie auf www.dpsg.de/bv79.
Pressekontakt:
Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG)
Daniel Seiler | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Martinstraße 2 | 41472 Neuss
Telefon: 0 21 31 / 46 99-30
E-Mail: daniel.seiler@dpsg.de
www.dpsg.de | www.facebook.com/dpsg.de | www.twitter.com/dpsg