Zum morgigen Jahrestag der Ermordung der russischen Menschenrechtsverteidigerin Natalia Estemirowa erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Markus Löning, heute (14.07.):
„Vor einem Jahr hat uns der grausame und hinterhältige Mord an Natalia Estemirowa tief erschüttert. Sie hat sich mutig für die Menschenrechte in Russland eingesetzt und um die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen im Nordkaukausus verdient gemacht.
Ein Jahr nach dieser schrecklichen Tat werfen die Ermittlungsergebnisse mehr Fragen auf, als sie Antworten geben. Die Hintergründe des Mordes wurden immer noch nicht widerspruchsfrei aufgeklärt. Darin sehe ich starke Parallelen zum Fall der ebenfalls ermordeten Journalistin Anna Politkowskaja oder des inguschetischen Journalisten Magomed Jewlojew.
Ich fordere die russischen Behörden auf, in den Anstrengungen zur Aufklärung dieser Gewalttaten nicht nachzulassen. Die Morde müssen lückenlos aufgeklärt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.“
Natalia Estemirowa arbeitete seit 2000 für die russische Menschenrechtsorganisation Memorial in Tschetschenien. Sie dokumentierte außergerichtliche Hinrichtungen, Entführungen, Vergewaltigungen und andere schwere Menschenrechtsverletzungen. Trotz Todesdrohungen setzte sie ihre Arbeit fort. Natalia Estemirowa wurde am 15. Juli 2009 nahe ihrer Wohnung entführt und kurze Zeit später in der Nachbarrepublik Inguschetien tot aufgefunden.
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