St. Gallen, 26.08.2013. Die Presse posaunt es von Nord nach
Süd: Die Immobilie ist die beste Alternative für
Kapitalanleger, die ihr Geld sicher und mit fairen Renditen
investiert wissen wollen. Und Verkäufer von Immobilien
greifen dieses Argument auf und versuchen Menschen für den
Kauf einer Immobilie zu begeistern. Doch stimmt dieses
Argument wirklich? Fakt ist: in Anbetracht von seit Jahren
niedrigen Kapitalmarktzinsen und extrem günstiger
Baufinanzierungskonditionen ist Immobilienerwerb zumindest
überlegenswert. Sei es als Kapitalanlage oder zum Eigennutz.
Fakt ist aber auch: Verkäufer versuchen, jemandem etwas zu
verkaufen. Der Preis spielt hier nur eine Nebensache und
muss – im Sinne des Käufers – irgendwie angemessen sein.
Auf einer „Butterfahrt“ wird man vielleicht noch Heizdecken für
(überteuerte) 198 Euro los, aber sicher keine Hermes-
Handtaschen. Dieses Phänomen gilt auch für
Immobilienverkäufer. Sie müssen also schon selbst in
Erfahrung bringen, ob der Preis für die „Traumimmobilie“
angemessen ist, oder eben nicht. Und wenn
Immobilienverkäufer mit den wenig differenzierten
Argumenten kommen, die Immobilie sei der einzige Schutz
vor Geldentwertung und die einzige Alternative zur sicheren
Altersversorgung, dann sollte man zumindest hellhörig
werden.
So pauschal ist diese Aussage nämlich unsinnig. Und es gibt
eben auch die viel beschworenen Schrottimmobilien. Halten wir
einmal fest: Immobilien an gefragten Standorten haben in
den letzten Jahren eine Wertsteigerung erfahren. Immobilien
an weniger gefragten Standorten nicht. Das ist keine Frage
von Nord oder Süd, Ost oder West. Hierzu muss man sich
schon die entsprechenden Standorte genauer ansehen und
entsprechendes Zahlenmaterial sichten. Wer vor ein paar
Jahren in eine Immobilie in Suhl in Thüringen Geld investiert
hat, wird heute vermutlich einen geringeren Verkaufspreis
erzielen als er selbst bezahlt hat. Insbesondere dann, wenn
er einen Neubau erworben hat. Dies gilt vermutlich auch für
denjenigen, der in Goslar in Niedersachen investiert hat. Die
Preise hier sind nämlich rückläufig. Auch der Vogelsbergkreis
in Hessen ist betroffen und das, obwohl die Nähe zu Frankfurt
eigentlich interessant sein sollte. Derartige Phänomene haben
auch Auswirkungen auf Mieten. Zwar muss man auch in
„schwächeren“ Regionen in der Regel während der
Vermietungsphase nicht mit der Miete heruntergehen. Aber
bei einer Folgevermietung oft schon und es reicht ja auch,
Mietpreisanpassungen nicht durchführen zu können. Dann
frisst nämlich die Inflation durchaus Mietrendite.
Kann man pauschal sagen: Diese Gegend ist gefragt, diese
nicht? Leider nein, aber es gibt Anhaltspunkte: Kapitalanleger
sollten in Ballungsgebieten oder dem Umfeld von
Ballungsgebieten suchen. Da derzeit zwei Drittel aller
ländlichen Gemeinden Bevölkerungsrückgänge haben, die
Städte aber wachsen, ist man dann dadurch auf der richtigen
Seite. Sucht man privat, sind in der Regel sowieso ganz
andere Faktoren wichtig. Nähe zum Arbeitsplatz, Kindergarten,
Schule, privates Umfeld. Doch auch hier gilt: je mehr die
Region ausblutet, öffentliche Einrichtungen geschlossen
werden, Läden dichtmachen – umso weniger dürfte eine
Immobilie in den kommenden Jahren wert sein. Wie sucht
man im Detail? Zunächst einmal sollte man sich vor einem
möglichen Kauf über das Internet über den Standort
schlaumachen und den Anbieter um aussagekräftige
Informationen bitten. Ich spreche von aussagekräftigen
Informationen und nicht von Werbeunterlagen. Wie sieht es
mit dem Standort aus, was tut sich da? Es lohnt sich, hierzu
regionale Zeitungen zu kaufen ggf. zu abonnieren, um einen
Eindruck zu bekommen. Will man tiefer einsteigen, ist der
Blick auf die Seiten von Immobilienscout24 zu empfehlen. Zu
welchen Konditionen werden hier Immobilien angeboten und
was sind die Mieter bereit zu zahlen? Oftmals finden sich auch
Vergleichsangebote. Wie reagiert der potentielle Verkäufer
darauf, wenn Sie ihn damit konfrontieren? Das Schöne an
Immobilienscout24 ist, dass Sie straßenweise suchen können.
Das sind in der Regel sehr konkrete Informationen, die Sie da
bekommen. Und so manch einer hat bei der Suche ein
interessantes Alternativangebot gefunden.