St. Gallen, 10.01.2014. Am Deutschen Immobilienmarkt wird
auch im neuen Jahr viel passieren. Alle Zeichen stehen auf
Wachstum durch Fusionen.
Die TAG Immobilien AG hat im Dezember ein
Wohnimmobilienportfolio mit rund 2.860 Wohneinheiten und
57 Gewerbeeinheiten zu einem Kaufpreis in Höhe von EUR
70,5 Mio. erworben. Das Immobilienunternehmen Deutsche
Annington beginnt das Jahr mit einer Vereinbarung zum Kauf
von Vitus Immobilien. Dabei könne Vitus mit rund 1,3
Milliarden Euro bewertet werden. Vitus ist ein deutscher
Vermieter von Wohnimmobilien und befindet sich teilweise im
Besitz von Blackstone. Die Deutsche Annington ist die größte
private Wohnungsgesellschaft hierzulande. „Entwicklungen
dieser Art zeigen, wie gefragt der deutsche Immobilienmarkt
derzeit ist und wie viel „Musik“ in diesem Jahr darin steckt“,
meint Michael Oehme, Consultant bei der CapitalPR AG aus
Sankt Gallen.
Im letzten Jahr hatte vor allem die Fusion der Deutsche
Wohnen mit der GSW für großes Aufsehen gesorgt. Die beiden
Firmen entwickeln sich mit etwa 148 000 Wohnungen zur
zweitgrößten Immobilienmacht in Deutschland. Der Trend zur
Konsolidierung auf dem deutschen Wohnungsmarkt scheint
sich fortzusetzen. Diese Annahme bestätigt auch Rolf Buch,
seit neun Monaten Chef der Deutschen Annington. Die
Bochumer Immobiliengruppe ist mit 179 000 eigenen
Wohnungen im Wert von 10,4 Milliarden Euro bereits der
größte Vermieter in Deutschland. Und der Wachstumskurs wird
fortgefahren. Buch widerspricht allerdings der Annahme, den
Großen der Branche gehe es nur um Kaufen, Kaufen und
nochmals Kaufen. „Ich befasse mich mehr damit, Mieter
zufriedenzustellen als mit Portfoliokäufen und -verkäufen.“
Die überdurchschnittliche Verweildauer von Anningnton-Mietern
beträgt vierzehneinhalb Jahre. Sie wohnen damit zweieinhalb
Jahre länger in ihrer Wohnung als ein durchschnittlicher Mieter
in Deutschland. „Auch wenn sich Mieterhöhungen bei
Mieterwechseln am leichtesten durchsetzen lassen, zahlen sich
Schwankungen wegen der Kosten für Mietersuche und
Renovierung nicht aus. Dies haben die großen
Wohnungskonzerne festgestellt“, erklärt Michael Oehme.
Der Kurs der Deutschen Annington leidet seit Börsenantritt im
Juli 2013. Dennoch wird die nächste mögliche Übernahme
nicht am Geld scheitern. Im Zwischenbericht schrieb Buch den
Aktionären, es sei genug Kapital vorhanden, um Portfolios bis
zu vier Milliarden Euro zu übernehmen. Allerdings stellt er
klar: „Wir werden mit keiner Akquisition unser Rating
riskieren.“ Zum Börsengang im Juli gab es die gute Note
„BBB“ von der Ratingagentur Standard Poor’s.