St. Gallen, 27.10.2014. Man könnte meinen, das Phänomen Shitstorm hätte
bereits solche Wellen geschlagen, dass jedem PR-Profi Angst und Bange wird,
wenn er mit einer entsprechenden Krisensituation konfrontiert wird. Fehlanzeige!
Ein, für ein Unternehmen wie Nestlé, erschütternder Shitstorm wie der
Palmölskandal löst längst keinen Super-GAU mehr in der Presseabteilung aus.
Auch von hartnäckigen, teilweise unangenehmen Fragen von Journalisten lassen
sich die PR-Profis des Landes nicht aus der Ruhe bringen. „Wesentlich schlimmer
ist es, wenn sie bei der Arbeit für ihre Auftraggeber selbst inhaltliche Fehler
machen. Der Fall vom ADAC ist ein Paradebeispiel dafür“, erklärt PR-Experte
Michael Oehme.
Laut einer aktuellen Umfrage der Hamburger dpa-Tochtergesellschaft News Aktuell
sind 41 Prozent der Mitarbeiter von PR- und Kommunikationsabteilungen der
Meinung, dass ihre Chefs diese inhaltlichen Fehler am meisten fürchten. 536 PR-
Schaffende haben in einer Online-Befragung darüber entschieden, welches die drei
größten Ängste von Kommunikationschefs sind. Demnach sind 38 Prozent der
Meinung, dass auch das Versagen in der Krisenkommunikation ein
Kündigungsgrund darstellen könnte. Dicht gefolgt, die Angst, vom Vorstand oder
der Geschäftsführung übergangen zu werden, beispielsweise in wichtige
Unternehmensinformationen nicht eingeweiht zu werden. Unterdessen fürchten sich
nur 24 Prozent der PR-Experten vor Shitstorms. „Obwohl Shitstorm binnen
kürzester Zeit online auf ein Unternehmen hereinbrechen können, sind die meisten
dagegen gewappnet“, so Oehme weiter. Auf den hinteren Plätzen landete die
Angst vor mangelnder Eloquenz (7 Prozent), die bohrenden Fragen von
Journalisten (6 Prozent) und sichtbares Lampenfieber (5 Prozent). Schließlich die
Umfrageergebnisse im Detail:
1. Inhaltliche Fehler (41 Prozent)
2. In Krisenkommunikation versagen (38 Prozent)
3. Von Vorstand/Geschäftsführung übergangen zu werden (28 Prozent)
4. Shitstorms (24 Prozent)
5. Zu wenig Wissen (22 Prozent)
6. Vorstand/Geschäftsführung blamieren (22 Prozent)
7. Mangelnde Eloquenz (7 Prozent)
8. Bohrende Journalisten (6 Prozent)
9. Sichtbares Lampenfieber (5 Prozent)