Michael Oehme: Suchmaschinen (Google) und ihre Tücken

Die Möglichkeiten, die das Internet heute bietet, sind ohne Zweifel zur
Positionierung der eigenen Person oder des eigenen Unternehmens
sehr hilfreich. Sie können jedoch schnell zum Problem werden, wenn
unbeliebte Meldungen gelöscht werden sollen. „Herr Oehme, nehmen
Sie die Meldung mal eben wieder raus“, ist ein immer wieder an uns
herangetragener Wunsch, wenn es um die Beseitigung von veralteten
oder gar fehlerhaften Informationen geht. Wenngleich es
Möglichkeiten gibt, zumindest Schadensbegrenzung zu betreiben, gilt
dabei der Grundsatz, dass World Wide Web ist nachtragend.

Woran liegt es, dass Texte oft schwer zu löschen sind?

Wer professionelles PR SEO betreibt, nutzt eine Vielzahl an
Plattformen, Foren oder Blogs, um seine Message so zu platzieren,
dass sie von z.B. von Google und somit auch von potentiellen
Interessenten wahrgenommen wird. Nun gehört Google nicht das
Internet, sondern ist eine der zahlreichen Suchmaschinen.

• Die Suchergebnisse beziehen sich einfach nur auf den Content,
der bereits im Web vorhanden ist.
• Wenn der Content nicht von der ursprünglichen Webseite entfernt
wird, können Nutzer ihn auch dann sehen, wenn er nicht in den
Suchergebnissen von z.B. Google angezeigt wird. Dies erfolgt dann in
der Regel über einen Weiterleitungslink.
• Wenn der Content nur aus den Suchergebnissen einer
Suchmaschine entfernt wird, wird er dadurch nicht automatisch aus
denen anderer entfernt.

Oft entsteht nach Veröffentlichung ein gewollt dynamischer Prozess.
Plattformen und auch Netzwerke arbeiten mit Verlinkungen. Plötzlich
befindet sich Ihr Text auf Ihnen völlig fremden Internetseiten, bei
denen Löschanträge oftmals mit exorbitanten Kosten verbunden sind.

Hier fängt nun das eigentliche Problem an.

Möglicherweise kann man keinen Kontakt zum Webmaster einer
Website aufnehmen, da dieser im Ausland sitzt oder dieser sich
weigert, den betreffenden Content von der Website zu entfernen. Wenn
beispielsweise jemand auf einer Website negativ über Ihr
Unternehmen postet, ist diese Website möglicherweise nicht bereit,
den Bericht zu entfernen. Wenn Sie nicht erreichen können, dass der
Content von der ursprünglichen Website entfernt wird, gelingt es
Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht, den Content
vollständig aus den Suchergebnissen zu entfernen. Stattdessen
können Sie nur offensiv versuchen, die Präsenz des Berichts in den
Suchergebnissen zu reduzieren, indem Sie nützliche positive
Informationen über Sie oder Ihr Unternehmen veröffentlichen.

Sie profitieren dabei von der Tatsache, dass nach Schätzungen rund
90 Prozent beispielsweise der Google-Nutzer nur die erste oder
maximal ersten beiden Seiten bei ihrer „Recherche“ nutzen.

Diese „Realität“ sollte daher aber immer auch ein Ansporn dafür sein,
auf die Qualität dessen zu achten, was man ins World Wide Web
schickt.