Unterdessen hatte die Bundesagentur für Arbeit (BA) schon Anfang des Jahres mitgeteilt, dass die Zahlen in den Sommerferienmonaten enorm gestiegen seien. So hätten sich im Sommer circa 7000 Lehrer mehr beim Amt arbeitslos gemeldet als während des restlichen Jahres. Hauptgrund für diese Entwicklung sind laut Michael Oehme befristete Arbeitsverträge. Offenbar bliebe auch der Bildungssektor nicht verschont von befristeten Beschäftigungsverhältnissen. „Nachdem also immer weniger Lehrer in den Beamtendienst vordringen, trifft sie nun offensichtlich auch die Unsitte willkürlich vereinbarter befristeter Arbeitsverträge“, so Oehme.
Die Leidtragenden sind natürlich in aller erster Linie die Lehrer. Sollten diese aber nicht wieder eingestellt werden, auch die Kinder. „Denn perspektivisch gesehen ist es für Schüler negativ, einen zu häufigen Lehrerwechsel in ihrer Schullaufbahn zu erleben“, erklärt Michael Oehme. Laut Bundesagentur für Arbeit sei das Phänomen insbesondere in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, dem Saarland und Hamburg zu erkennen. Schließlich kritisierte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Entwicklung scharf und bezeichnete die Entlassungen der Lehrer als „skandalös“. „Zahlen für 2016 liegen zwar noch nicht vor, aber man kann nur hoffen, dass die Entwicklung zumindest ansatzweise rückläufig ist“, betont Michael Oehme abschließend.